1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Zeitz: Zeitz: Eltern wollen Bummi für die Kinder retten

Live:

Zeitz Zeitz: Eltern wollen Bummi für die Kinder retten

Von Angelika Andräs 18.04.2012, 19:03

Zeitz/MZ. - "Warum soll die Kindertagesstätte Bummi geschlossen werden?" Die Betonung lag bei dieser Frage auf dem "Warum". Und gestellt wurde sie mehrfach am Mittwochabend im Haus der Jugend in Zeitz. Dorthin waren die Eltern eingeladen worden, um endlich Genaueres zu erfahren: Nur einige Meter entfernt vom "Schuppen", wie das Haus für offene Jugendarbeit allgemein genannt wird, befindet sich die Kindereinrichtung, die nun geschlossen werden soll. Beschlossen ist das aber noch nicht.

Zwar wurden die Eltern schon informiert, dass die Kindergartenkinder ab 1. August in die Einrichtung in der Albrechtstraße gehen sollen, die Hortkinder bis Ende des Jahres in das Jugendhaus umgesetzt werden. Doch beschlossen ist in der Tat noch nichts. Das wiederholt Sabine Langenberg, Leiterin des Fachbereichs soziales Zeitz, während der Elternversammlung denn auch gebetsmühlenartig. Erst im Juni beginnen die Debatten in den Ausschüssen.

Immerhin kann Langenberg beantworten, warum nun der "Bummi" ins Visier der Verwaltung geraten ist. "Der Sanierungsbedarf ist sehr hoch, Heizung, Sanitärbereich, Elektroanlage müssen gemacht werden." Kosten über 200.000 Euro. Das habe zumindest das Sachgebiet Hochbau geschätzt. Doch das Jugendhaus mit stets offenen Türen, vielen Vereinen und Gruppen, die hier ein Domizil haben, kann auch nicht zum Nulltarif in einen Hort verwandelt werden. Was das denn koste, will Ralf Puhr wissen. "Natürlich können die Kinder nicht so hierher wechseln, wie es jetzt ist", erklärt Sabine Langenberg, "zu den Kosten gibt es aber noch keine Untersuchung." Ganz zu schweigen übrigens davon, dass Jugend- oder Gesundheitsamt auch noch ein Wort mitzureden haben, ob es überhaupt geht. "Und was, wenn nicht?", lautet die nächste Frage aus dem Saal. "Das wissen wir noch nicht, dann müssen wir schauen", so Langenberg. Und betont erneut, dass es noch keinen Beschluss, nicht einmal ein fertiges Konzept für den Stadtrat gäbe und erntet die Frage: "Warum dann das alles, wenn nicht doch schon alles in Sack und Tüten ist?"

Die Schließung ist das eine, hart empfinden die Eltern aber auch die Art und Weise der Stadtverwaltung. "Wir haben das alles erst auf Nachfrage erfahren", sagt Jana Putsche, Mitglied im Elternkuratorium, "man hätte doch von Anfang an gemeinsam mit den Eltern eine optimale Lösung suchen können." Hort im Jugendhaus heißt die für die Eltern nicht. Und vor allem bewegt sie eines: "Wenn noch nichts beschlossen ist, wieso steht dann fest, dass unsere Kinder ab 1. August in eine andere Einrichtung müssen?"