Zeitz Zeitz: Bocholter Unternehmer spendet 50 000 Euro

Drossdorf/MZ - Der Bocholter Unternehmer Julius Sinnack hat für Hochwasseropfer der Region Zeitz 50 000 Euro gespendet. Das ist die bislang größte Einzelspende im Burgenlandkreis, die es nach der Flut gab. Das Geld soll laut Landrat Harri Reiche (parteilos) sehr schnell Bedürftigen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, damit insgesamt zehn Familien, die unter besonderer Not leiden, zu helfen. Für jede von ihnen werden dann 5 000 Euro zur Verfügung stehen.
Verwaltungen der Einheitsgemeinde Elsteraue, der Stadt Zeitz und der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst haben bereits Vorschläge unterbreitet, wem das Geld zugute kommen könnte. Eine Jury, besetzt mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung und aus Vertretern der Kreispolitik, wird letztlich die Entscheidung treffen, welche Familien in den Genuss der Zuwendung kommen werden. Das Geld, so das Ziel, soll bereits innerhalb der nächsten acht Tage bei den Betroffenen ankommen.
Julius Sinnack ist Inhaber der Sinnack Backspezialitäten GmbH & Co. KG. Das Unternehmen hat insgesamt rund 500 Mitarbeiter. Etwa 100 davon arbeiten im Sinnack-Werk in Droßdorf bei Zeitz, 400 in Bocholt.
„Wir sind zwar vom Hochwasser nicht direkt betroffen“, sagte Sinnack am Dienstag. Aber die Bilder abends im Fernsehen hätten schon sehr betroffen gemacht, so Julius Sinnack. Und weil das Unternehmen eine Produktionsstätte im Burgenlandkreis besitze, sei die Entscheidung gefallen, in dieser Region zu helfen. „Wir fühlen uns den Menschen hier verpflichtet“, sagte der 62 Jahre alte Unternehmer. Er wolle nicht tatenlos zusehen. Schließlich würden die Menschen ja nichts dafür können, dass sie mit der Flut in Not geraten sind, dass sie Schäden an Häusern, Wohnungen, Inventar haben. Für Sinnack ist es wichtig, Solidarität zu beweisen. Wichtig sei ihm dabei, dass die Hilfe sehr schnell und unkompliziert bei den Menschen ankomme. Dass der Kontakt über Landrat Reiche lief, könnte vielleicht auch daran liegen, dass der Verwaltungschef dem Unternehmer aufgrund seiner regelmäßigen Geburtstagsglückwünsche in Erinnerung geblieben ist.
Das Geld stammt aus dem Betriebsvermögen des Unternehmens. Rein rechnerisch sind für jeden Mitarbeiter 100 Euro gespendet worden. Wenn das eine Beispielwirkung haben würde, dann wäre das im Interesse von Julius Sinnack. Aus der Sicht des Unternehmers ist die Summe der Spende notwendig, angesichts der Größe der Schäden, die es zu beklagen gibt. Er tue es für sich und für seine Mitarbeiter.
Aus Sicht von Landrat Reiche ist die Spende nicht nur „ein wirksamer Betrag“, sondern von der Hilfe gehe ein Signal aus, das gut bei den Menschen ankomme.