Zehn Jahre Mibrag Zehn Jahre Mibrag: «Glück auf!» dominiert auf der Burg
Zeitz/MZ. - Am Sonnabend war Bändchen-Tag auf der Landesgartenschau. Und schuld daran war die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag). Die feierte ihren zehnten Geburtstag und hatte aus diesem Grund etwa 5500 gelbe Plastikstreifen an ihre Mitarbeiter und deren Angehörige verschenkt, die zum Eintritt in das Gelände rund um die Moritzburg und zum ersten Familientag des Unternehmens berechtigten.
Die Mehrzahl der 2100 Mibragianer nahm die Einladung zum Feiern an. Und sie kamen gern. So wie Gerald Heinicke aus Hohenmölsen. Er ist Arbeitsvorbereiter in der Instandhaltung und seit vielen Jahren bei der Mibrag. Zur Mittagszeit hatte sich Heinicke neben der großen Landesgartenschaubühne ein Plätzchen gesucht und meinte: "Klar bin ich stolz auf das, was das Unternehmen geschaffen und wie es sich entwickelt hat. Und auch, dass ich noch dabei bin und einen relativ sicheren Arbeitsplatz habe."
Im Schlosshof stillten derweil viele Unternehmensmitarbeiter ihren Durst und Hunger. Dazu erklang Blasmusik, für die die Geiseltaler Musikanten sorgten. An den Biertischen gab es reichlich Gelegenheit für ein "Schwätzchen" - über persönliche Belange und darüber, wie es mit der Arbeit so läuft.
Und während unten im Hof geplaudert wurde, würdigten die Verantwortlichen des Unternehmens und ihre hochrangigen Gäste - unter anderem Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer - im Festsaal der Moritzburg die Jubilarin. Als "Erfolgsstory in einem unvergleichbaren Transformationsprozess der Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren" bezeichnete Böhmer die Mibrag-Geschichte und "Respekt und Hochachtung für die Mibrag-Mitarbeiter und deren Leistungen" äußerte Clement, der in seiner Festrede ausdrücklich den Beitrag und die Investitionen des in Mitteldeutschland beheimateten Energieunternehmens zur Reduzierung der Kohlendioxydemissionen hervorhob.
Bruce P. De Marcus, Vorsitzender der Mibrag-Geschäftsführung, erinnerte an die Anfänge vor zehn Jahren. Es sei mit mutigen Menschen und richtigen Entscheidungen gelungen, aus einem trägen Tanker eine flotte Fregatte zu machen. Die Mibrag sei ein gelungenes Beispiel für einen Mix aus US-amerikanischer und deutscher Unternehmenskultur. Für das nächste Jahr kündigte De Marcus an, die Ausbildungsquote, die bei der Mibrag derzeit rund sechs Prozent beträgt, um weitere fünf Prozent erhöhen zu wollen. Er bat zudem Bund und Land um Unterstützung bei dem Vorhaben, ein Modellbraunkohlekraftwerk nahe dem Tagebau Profen oder einem anderen Standort in Sachsen-Anhalt zu errichten.
Welch gute Stimmung beim Familienfest um die Burg herrschte, das erlebten die Geschäftsführer und ihre Gäste beim Besuch des Bühnenprogramms. Immer wieder war um und neben der Bühne ein freundliches "Glück auf!" als Begrüßung zu hören und auch für für die Landesgartenschau. Die äußerten Gottfried und Ilona Dreyhaupt aus Runthal (Landkreis Weißenfels). Der Geräte-Elektriker, der seit 30 Jahren in der Mibrag und deren Vorgänger tätig ist, findet: "So ein Familienfest zum Jubiläum ist eine ganz große Geste des Unternehmens, das ohnehin für uns und unsere Angehörigen viel tut." Einen anderen Aspekt hebt Franz Waberzeck hervor. Der Betriebsratsvorsitzende im Kraftwerk Lippendorf erachtet es als wichtigen Erfolg, dass man die Verstromung von Braunkohle in Mitteldeutschland weiterführt. Er sagt: "Das sichert Beschäftigung und ist eine Wertschöpfung, die auf die Region ausstrahlt."