Yu-Gi-Oh Yu-Gi-Oh: Kartenspieler erobern Zeitz

Zeitz/MZ - Die Geräuschkulisse, die am Samstag den Veranstaltungssaal im Zeitzer Haus der Jugend erfüllte, war alles andere als alltäglich: Das Murmeln dutzender Münder mischte sich mit dem Mischgeräusch Hunderter Karten: Yu-Gi-Oh!-Karten! 72 Anhänger dieses weltweit äußerst beliebten Sammelkartenspiels hatten sich aus verschiedenen Teilen Deutschlands in der Elsterstadt eingefunden, um den Titel des Sachsenmeisters untereinander auszuspielen. Nach sieben spannenden Vorrunden und drei noch spannenderen K.o.-Runden, an denen nur noch die besten acht Spieler teilnehmen durften, stand der Sieger fest: Der 19-jährige Harald Rose aus Berlin darf sich nunmehr für ein Jahr als bester Spieler Sachsens bezeichnen.
Auf fremdem Grund und Boden
„Es mag zwar etwas ungewöhnlich sein, dass die sächsische Meisterschaft in einer Anhaltinischen Stadt ausgetragen wird, aber das Haus der Jugend hat sich schon in den letzten Jahren als idealer Schauplatz für ein solches Turnier bewährt und deshalb kamen wir auch in diesem Jahr gerne wieder“, erklärte Sven Müller, Teilinhaber des Leipziger Ladens „City Comics“, der als Veranstalter fungierte. Er zeigte sich zufrieden mit der Teilnehmerzahl, wie auch Rosita Nestler (Streetworkerin des Frauen- und Kinderschutzvereins Zeitz), die gemeinsam mit Daniel Schwarz für die Verpflegung der hungrigen Spieler sorgte. „Die Stimmung ist toll und die Gäste freuen sich über das leckere Essen zu kleinen Preisen“, sagte sie lächelnd. Bestätigt wurde diese Aussage sogleich von Florian Bauer (22) aus Eisenberg, der sich bereits seine zweit Bockwurst mit selbst gemachtem Kartoffelsalat abholte.
Nur ein einsamer Zeitzer
Aus Berlin, Dresden, Gera und sogar Frankfurt/Oder waren die Spieler angerückt, aber nur ein einziger Zeitzer ließ am Samstag die Karten zaubern: „Ich fühle mich schon etwas einsam hier heute“, meinte der 25-jährige Industriekaufmann Stephan Jäschke aus Tröglitz scherzhaft, „aber ich versuche meine Heimatstadt so gut wie möglich zu vertreten!“ Leicht war das nicht, denn die Konkurrenz war nicht nur groß, sondern auch stark. Sogar zwei ehemalige Weltranglistenerste befanden sich im Starterfeld. Nach über zehn Stunden voll spannender Spiele war es jedoch ein Duellant aus der Hauptstadt, der den Siegerpokal in Empfang nehmen durfte. Harald Rose, der ein Deck voller Nixen und anderer Meeresungeheuer durch das Turnier pilotiert hatte, setzte sich im Finale gegen ein Deck ähnlicher Bauart durch: „Da hat sich die weite Anreise doch gelohnt“, freute sich der 19-Jährige, der mit seinen Freunden nun aber schnell zum Bahnhof musste, um den nächsten Zug Richtung Heimat zu erwischen. Neben dem Pokal, vielen Boosterpackungen, einer Spielmatte und einer Tasche, durfte er sich über die Qualifikation für den „Battle of the States“ freuen - ein Neben-Event der Deutschen Meisterschaft im Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel. Dieses findet übrigens in nicht einmal zwei Wochen (18. und 19. Mai) in Schkeuditz (bei Leipzig) statt und ist offen für jeden.
Nähere Infos dazu gibt es im Internet auf: www.amigo-spiele.de
