Bäume pflanzen und pflegen Würden Sie eine Baumpatenschaft übernehmen?
Warum und wofür die Fraktion Zeitz 21 Paten finden möchte.
Zeitz/MZ - Würden Sie eine Baumpatenschaft übernehmen? Diese Frage steht aktuell im Raum. Denn die Stadtratsfraktion Zeitz 21 hat zwei entsprechende Vorlage vorbereitet. Diskutiert wurden sie bereits im Bauausschuss. Mit dem Erfolg, dass eine solche Herangehensweise geprüft wird. „Die Idee ist vom Grundsatz her erst mal gut“, meinte Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU), „das kostet aber entsprechend.“ Zumindest empfahl der Ausschuss dem Stadtrat aber einstimmig, dass der Oberbürgermeister beauftragt wird, ein Bürgerbaumpaten-Programm für Zeitz zu entwickeln.
Ursprünglich war die Fraktion schon konkreter geworden: „Mit einer Spende von 300 Euro wird man Pate eines Baumes. Der Patenbaum bekommt ein Schild mit individueller Gravur. Der Pate erhält eine Urkunde mit Namen und Standort des Baumes“, heißt es in der Vorlage. „Spenden unter 300 Euro werden auf einem Konto für Baumspenden gesammelt. Mit dem Geld werden Bürgerbäume gepflanzt.“ Eine Übersicht der bereits gepflanzten oder reservierten Patenbäume soll in einer interaktiven Karte aufgeführt werden, ebenso möglicherweise vorgeschlagene offene Stellen. In der Tat würden 300 Euro ausreichen, um einen Baum zu pflanzen.
Mit 1.000 bis 1.300 Euro wird man alleiniger Pate
Etliche Städte machen es bereits vor und setzen etwa 250 Euro an, mit denen Bürger Teilpaten werden - mit Schild und Urkunde. Mit 1.000 bis 1.300 Euro wird man alleiniger Pate. Eine ähnliche Rechnung machte denn auch Sachgebietsleiter Jörg Meinecke auf: Liefern und Pflanzen kostet 300 Euro, 380 Euro für die Arbeiten am und im Boden, 120 für die Fertigstellungspflege im ersten Jahr und 400 Euro für die Jungbaumpflege und Wässerung in den ersten drei Jahren - das macht 1.200 Euro. Doch den Mitgliedern von Zeitz 21 ging es ohnehin vor allem darum, das Thema anzustoßen. Und so einigte man sich, dass nur der erste Satz zur Entwicklung eines solchen Programms in die Abstimmung gehen soll.
Diskutiert wurde auch über den zweiten Vorschlag von Zeitz 21, bei dem es um Baumpflegepaten geht. Auf die Anregung, den Antrag zurückzuziehen, weil man das ja im Prinzip schon beschlossen habe, ging die Fraktion nicht ein: Weil es ja um die Pflege des Baumbestands in Zeitz gehe, also gießen und Baumscheiben in Ordnung halten. Auch Thieme meinte: „Ich würde raten, es getrennt es zu halten.“ Es würde einmal um das Pflanzen von Bäumen und einmal um Grünflächenpflege gehen. Das seien sogar verschiedene Bereiche. Wichtig bei der Entwicklung des „Baumpaten-Pflege-Programms“ ist sicher auch das Ziel, einfach und bürgernah solche Baumpflege-Patenschaften zu übernehmen, eventuell auch über eine Online-Plattform.
Thieme bestätigte, dass es relativ bürokratisch ablaufe. „Es werden Pflege- oder Patenschaftsverträge abgeschlossen, die werden hin- und hergeschickt. Das ist relativ viel Aufwand.“ Seine Lösung ist einfach und pragmatisch: „Ich mähe auch einfach bei mir vor der Haustür das Gras und frage nicht, ob ich das darf. Es ist einfacher, wenn man es einfach tut.“ Folgt der Stadtrat der Empfehlung kann er noch etwas tun, nämlich sich um das Pflegepatenprogramm kümmern. Der Bauausschuss sprach sich schon einmal mit fünf Stimmen dafür aus.