Hürden für das Kleefest Würchwitz veranstaltet erstes Reit- und Springturnier im Süden von Sachen-Anhalt
Am Wochenende geht es los. Wie die Vorbereitungen laufen.
Würchwitz - Streichen, streichen und noch mal streichen: Das ist die Aufgabe von einem Quartett flotter junger Damen. Sie greifen zum Pinsel und streichen das neue Hindernis für den Parcours zur 170. Auflage des Kleefestes. Dieses findet am Wochenende in Würchwitz statt. „Ich reite seit 14 Jahren, trete am Samstag in der Dressur an“, sagt Julia Gast.
Reiter reisen aus Brandeburg und dem Jerichower Land im Norden von Sachsen-Anhalt an
Jorid Blawatt ist zwar nicht im Würchwitzer Reitsportverein, aber will im Springen antreten. So helfen die vier jungen Damen mit und streichen das neue Hindernis. Es ist stolze 1,60 Meter hoch. Zur Dekoration werden später noch große Möhren aus Holz angebracht, auch diese brauchen noch Farbe. „Es ist das erste Turnier der Saison, wir freuen uns alle sehr drauf“, sagt Leonie Schramm. Aber andererseits wisse derzeit ohne die Wettkampferfahrung auch niemand, wie seine Leistungen einzuschätzen sind.
„Alle Reiter freuen sich auf das Turnier. In gerade mal 17 Minuten war online die Hälfte der Startplätze verkauft“, sagt Ulrike Schramm von der Turnierleitung. 440 Starter haben sich online angemeldet. Mehr geht nicht. Auch aus Brandeburg und dem Jerichower Land im Norden von Sachsen-Anhalt reisen Reiter an. Insgesamt stehen 16 Prüfungen auf dem Plan. Dabei reicht die Palette vom Führzügelwettbewerb für die Kinder über verschiedene Dressuren bis zum Springen der leichten Klasse (L-Springen).
Keine Geld für die Vereinskasse, weil Kaffeegarten des Vereins geschlossen bleibt
Doch vor dem Turnier gab es zahlreiche organisatorische Hürde zu bewältigen. „Wir haben natürlich ein Hygienekonzept“, sagt Ulrike Schramm. Dazu gehört zum Beispiel die Nachverfolgung der Kontakte. „Der Eintritt ist frei. Aber jeder Gast bekommt nach der Angabe seiner Daten ein Bändchen, damit wir wissen, dass wir ihn erfasst haben“, fährt Ulrike Schramm fort. Dabei ist sie froh, dass der Verein bereits im vergangenen Jahr ein kleines Turnier unter Corona-Bedingungen durchgeführt hat und dabei wichtige Erfahrungen sammeln konnte.
Damals fand das Turnier an einem Tag statt und es gab 150 Starter. In diesem Jahr bleibt der Kaffeegarten des Vereins geschlossen. Dadurch und durch den fehlenden Eintritt fließt auch kein Geld in die Vereinskasse. Spenden sind erwünscht. Das Catering übernimmt in bewährter Weise der Landgasthof „Drei Ländereck“ aus Brossen. Er wird auch ein Zelt aufstellen. Gleich dahinter baut der Kleefestverein am Sonntag kleine Spiele für die Jüngsten auf, denn das große Kinderfest rund um das Kleefestdenkmal wird es nicht geben. Dafür laden Mausefalle, Wurfspiele und Steckenpferde zum Ausprobieren ein.
„Wir haben sehr verlässliche Unterstützer, ob Helfer oder Sponsoren“
29 Mitglieder zählt der Kleefestverein, mit rund 20 Mitstreitern ist der Reitverein noch kleiner. Die Vorbereitungen laufen Hand in Hand, auch zahlreiche Freiwillige helfen. „Ich bin nicht im Kleefestverein und nicht im Reitverein, aber Leonie ist meine Freundin und so helfe ich beim Streichen“, sagt Laura Schmitz aus Zettweil. Am bevorstehenden Wochenende sind rund 60 Helfer im Einsatz, sichern zum Beispiel Einlass und Einweisung der Reiter, Besetzung der Meldestelle, Parcoursaufsicht, Einweisung der Reiter oder Einlass der Besucher ab.
„Wir haben sehr verlässliche Unterstützer, ob Helfer oder Sponsoren, die die Tradition des Kleefestes und unseres Turnieres am Leben halten“, sagt Ulrike Schramm. Das fängt beim Parcourswart an und reicht bis zur „Zeddelschen Gemeinschaft“, ein kleiner Verein aus Zettweil, weiterhin Landwirte und natürlich Einwohner aus Würchwitz. Reitturnier zum 170. Kleefest am Sonnabend, 19. Juni und am Sonntag, 20. Juni in Würchwitz. Der Eintritt ist frei. Spende willkommen. (mz)