Wolhyniertreffen Wolhyniertreffen: In neuer Heimat wird die alte nicht vergessen
Droyßig/MZ. - Beim ersten Treffen der Angehörigen der Volksgruppe der Wolhynier in Droyßig reichte die Heimatstube, sagt der Heimatvereinsvorsitzende Günter Koschig. Beim zweiten saß man im kleinen Speisesaal beisammen. Und beim dritten Treffen am Sonnabend waren die Kaffeetafeln im großen Speisesaal der Christophorusschule Droyßig gedeckt. Es kommen immer mehr Wolhynier, die ihre alte Heimat in der Ukraine und Polen nicht vergessen und über ihr Leben berichten wollen, freut sich Nikolaus Arndt, der Vorsitzende des Historischen Vereins Wolhyniens. Dann kann er nicht nur bei den regelmäßigen Treffen in Uelzen, sondern auch in Droyßig den Wolhyniern und an deren Geschichte Interessierten von den Ergebnissen der Studienreisen berichten, bei denen er nach Zeitzeugen suchte. Was aus Kirchen, Schulen, den kulturellen Zentren einstiger wolhynischer Kolonien in der Ukraine und nach dem ersten Weltkrieg im Polen zugeschlagenen Teil wurde.
Für das diesmalige Treffen in Droyßig hatte der Historische Verein den Leipziger Pfarrer Oliver Behre eingeladen, der über die Geschichte der Kirche in Wolhynien referierte. Seine Großeltern stammen aus Wolhynien. Während des Studiums hatte er dazu eine Arbeit verfasst. Gekommen war auch Horst Henke, der Sohn des ehemaligen Pfarrers, der sich in Wolhynien maßgeblich für den Bestand der deutschen Sprache und des deutschen Schulwesens einsetzte. Nach der Umsiedlung der Wolhynier nach Deutschland war er Pfarrer in Droyßig.
Bei Kaffee und Kuchen machten unzählige Episoden die Runde. Und Vereinsvorsitzender Arndt konnte nicht genug auffordern, dass die Wolhynier als Zeitzeugen ihre Erlebnisse aufschreiben und historisches Material sammeln, um es an die junge Generation weiterzugeben. Dazu tragen auch die Schriften bei, die der Verein herausgibt und die in Droyßig zu haben waren.