Jubiläum bei Tiefbau-Firma Wo seit 30 Jahren in Zeitz Berge versetzt werden
Die Tiefbau-Firma Berge-Bau feiert 30-jähriges Bestehen ihrer Niederlassung in Zeitz. 25 Mitarbeiter gibt es, vor allem Lehrlinge werden gesucht.
Zeitz/MZ - Eine große Flotte moderner Fahrzeuge steht auf dem Hof der Firma Berge-Bau in Zeitz. An diesem Tag sind alle Beschäftigten von den regionalen Baustellen in den Firmensitz gekommen, um mit Gründer und Gesellschafter Bernd Berge das 30-jährige Bestehen zu feiern. 25 Beschäftigte zählt die Niederlassung in Zeitz derzeit. Sie verlegen vor allem elektrische Leitungen im Tiefbau, arbeiten zum Beispiel für die Service-Gesellschaft Sachsen-Anhalt Süd und haben aktuell eine Großbaustelle am Luftschiff in Pettstädt. Aber auch der Netzbetreiber Mitnetz, die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) und die Stadtwerke Schkeuditz gehören zu den verlässlichen Auftraggebern in der Region.
„Wir haben noch einmal rund 1,5 Millionen Euro in moderne Technik investiert, dazu gehört zum Beispiel ein neuer Hubsteiger mit dem wir problemlos an Freileitungen arbeiten können“, sagt Bernd Berge. Zufrieden schaut der 74-Jährige in die Runde. Auf seine Mannschaft in Zeitz kann er sich verlassen. „25 Jahre lang bin ich mindestens einmal pro Woche nach Zeitz gekommen“, erinnert sich der Chef eines traditionsreichen Familienunternehmens. In Erndtebrück (zirka 8.000 Einwohner) im Kreis Siegen-Wittgenstein (Südwestfalen) befindet sich der Ursprung und bis heute der Stammsitz der Firma Berge-Bau. Dort gibt es rund 200 Beschäftigte. Inzwischen ist es die fünfte Generation der Familie, die das Unternehmen gegenwärtig führt. So wurde das Unternehmen über 145 Jahre von Vater zu Sohn und Tochter, von Opa zu Enkelkind weitergegeben.
Expansion nach Zeitz
Die Expansion nach Zeitz läutete ein neues Kapitel in der Familiengeschichte ein. „Als ich das erste Mal in Zeitz war, lag eine Dunstglocke aus Schwefelgestank über der Stadt. Diese stammte vor allem von Kraftwerken und privaten Öfen, in denen Kohle verbrannt wurde“, erinnert sich Berge. Aber ihm habe die Stadt mit ihrer historischen Bausubstanz, den drei Märkten im Zentrum, den stattlichen Gründerzeithäusern, dem schönen Schloss und dem Rathaus mit dem gotischen Giebel sehr gefallen. „In Zeitz habe ich damals ein großes Entwicklungspotenzial gesehen und mich am Stadtrand in der Weißenfelser Straße niedergelassen“, so Bernd Berge. Man habe viel Tiefbauarbeiten gemacht, zusammen mit Energieversorgern Freileitungen und neue Trafostationen gebaut. Doch die Entwicklung der Stadt Zeitz sei ein Trauerspiel gewesen. „Mit dem Verlust des Kreisstadtsitzes hat die Stadt fast die Hälfte ihrer Einwohner verloren, statt Aufschwung Ost folgten Wegzug in den Westen und Leerstand an der Elster“, resümiert Berge. Nichtsdestotrotz blieb er und investierte Geld und Zeit.
Am Rande der Stadt steht heute ein moderner Firmensitz mit Bürogebäude, Werkstatt und großem Fahrzeugpark. Blau-gelb leuchten die Farben der Firma an Fenstern und Türen, an Autos und auf Baustellenschildern. Die Auftragsbücher sind aktuell gut gefüllt und das Team motiviert. „Wir bezahlen gut, bieten eine angemessene Altersversorgung und einen Urlaubsplatz an der Nordsee“, erzählt der Chef. Und allmählich lässt es der 74-Jährige etwas ruhiger angehen, kommt nicht mehr jede Woche nach Zeitz.
„Wir sind gut aufgestellt, aber suchen dringend Personal“
Das kann er auch, denn seit einigen Jahren leitet Toralf Kanzler, Meister der Elektrotechnik, die Niederlassung in Zeitz. „Wir sind gut aufgestellt, aber suchen dringend Personal“, sagt Kanzler. Denn in der Firma gibt es zahlreiche ältere Mitarbeiter. Konkret werden Tiefbauer, Lkw- und Baggerfahrer gesucht. „Wir sind an langfristigen Arbeitsverhältnissen interessiert und haben zum Beispiel zwei Mitarbeiter, die von der erste Stunde an, also seit 30 Jahren in unserem Unternehmen beschäftigt sind“, sagt Kanzler. Aber besonders schwer sei es, junge Leute zu finden.
„Wir bilden zum zweiten Mal eine Kauffrau für Büromanagement aus. Derzeit beginnt ihr zweites Lehrjahr. Aber im technischen Bereich finden wir leider keine Lehrlinge“, sagt Kanzler und bedauert das. Dabei arbeite man mit der Arbeitsagentur zusammen und strebe eine Kooperation mit der Mibrag an. „Wir würden gern einen Elektroniker ausbilden, der bei uns und im Ausbildungszentrum der Mibrag in Profen lernt. Leider haben wir bisher noch keinen gefunden“, sagt Kanzler. Falls also jemand noch eine Lehrstelle sucht, könne er sich sofort bei Toralf Kanzler in Zeitz melden.
Wer noch eine Lehrstelle sucht, kann hier anrufen: 03441/616 50.