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Wieder offen nach Zwangspause Wieder offen nach Zwangspause: So lief das Wochenende für die Zeitzer Gastronomen

Von Yvette Meinhardt 26.05.2020, 05:00
Mit Handschuhen, Mund- und Nasenschutz bedient Peter Staate die Gäste im Biergarten der Gaststätte Drei Linden in Reuden.
Mit Handschuhen, Mund- und Nasenschutz bedient Peter Staate die Gäste im Biergarten der Gaststätte Drei Linden in Reuden. René Weimer

Zeitz - Endlich! Biergärten und Gaststätten dürfen seit Freitag wieder ihre Gäste bewirten. Und das ist gut so, denn im Burgenlandkreis beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe laut Arbeitsagentur rund 2.800 Menschen. Doch der große Ansturm blieb nach zehn Wochen Corona-Pause erstmal aus.

Erstes Wochenende nach Zwangspause: So lief es für Zeitzer Gastronomen

Gaststätte Drei Linden in Reuden: „Natürlich sind wir sehr froh, dass es wieder losgehen kann“, sagt Wirt Peter Staate. Aber es laufe sehr langsam an. Zuerst kamen seine Stammgäste und eine Männerrunde zum Skaten. Da sei noch deutlich Platz gewesen. Peter Staate hat keine Möbel gerückt, dafür muss jeder zweite Tisch in der Gaststube frei. Bei großem Andrang gibt es weitere Tische in einem zweiten Raum, der sonst als Bar genutzt wird und natürlich auch im Biergarten.

„Ich habe jetzt erstmal eine kleinere Sonderkarte, darauf stehen vor allem die Spargelgerichte der Saison wie Spargel mit Kalbsschnitzel, Zander oder Zunge, daneben auch Sauerbraten und Gänsekeule“, zählt Staate auf. Doch ihn ärgern die Unterschiede, die es zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. „Nur ein paar Kilometer weiter beginnt Sachsen und die Gäste von dort schauen sehr komisch, wenn ich sie mit Mundschutz bediene“, sagt Peter Staate. Aber es bleibe ihm schließlich nichts weiter übrig, so sind die Auflagen.

Trotz der Wiederöffnung die wirtschaftliche Lage weiter angespannt

Gaststätte Zum Dorfkrug in Rehmsdorf: Die 50 Sitzplätzen im Gastraum wurden jetzt auf 25 reduziert, sechs Tische und die dazugehörigen Stühle wurden vorübergehend herausgeräumt. „Im Biergarten haben wir deutlich mehr Platz, um die Abstandsregelungen einzuhalten“, sagt Annett Baumann.

Die Tische, die dort zu viel waren, wurden auf die Wiese geräumt. So können Eltern mit ihren Kindern gleich neben Sandkasten und Schaukel sitzen und die lieben Kleinen beim Spielen beobachten. „Das Beste wäre ein richtig schöner Sommer, dann könnten viele Gäste im Biergarten sitzen“, sagt die Wirtin. Doch auch für den Biergarten musste sie weiter investieren. „Wir brauchten eine neue Gläserspülmaschine und eine neue Entsalzungsanlage“, sagt die Wirtin.

So bleibt trotz der Wiederöffnung die wirtschaftliche Lage weiter angespannt. Die Gäste kommen nur zögerlich und die Köche sind weiter in Kurzarbeit. „Uns fehlen die zahlreichen Familienfeiern, gerade im Mai und Juni wird viel geheiratet“, fährt Annett Baumann fort. Sonnabend und Sonntag gibt es einige Gäste zum Mittagstisch und auch Vorbestellungen für das Pfingstwochenende. So bleibt die Wirtin optimistisch.

Lieber mit Vorbestellung oder Reservierung

Gaststätte Weckel in Giebelroth: „Das erste Wochenende lief beschieden“, sagt Udo Weckel. „Viele Leute sind gegen die Listen, wo der Gast angegeben muss, wer, wann und mit wem zum Essen war. Auch Telefonnummer und Adresse werden abgefragt, Das finden viele nicht toll. Zwei Pärchen sind gleich weiter nach Thüringen gefahren, dort muss man diese Angaben nicht machen.“

Der Gasthof an der Bundesstraße ist immer sehr gut besucht. Doch jetzt musste der Wirt auch ausräumen. Es stehen nur noch fünf Tische im Gastraum, drei weitere in einem Nebenraum und im Biergarten gibt es 25 Plätze.

„Wer am Wochenende kommen will, der sollte lieber vorbestellen“, so Weckel. Seine Gäste können aktuell aus einer vollumfänglichen Speisekarte wählen. Dazu gibt es jetzt auch hier weitere Spargelangebote. „Wir werden mal die nächsten 14 Tage abwarten, wie es läuft“, sagt Udo Weckel. Danach will er weitersehen, ob eventuelle Anpassungen wie eine kleiner Speisenkarte notwendig sind. (mz)