Wetterzeubes Gießerei fehlts an Spezialisten

Wetterzeube/MZ. - "Wir haben eine sehr gute Auftragslage. Aber aufgrund fehlender geeigneter Fachkräfte, können wir schon nicht mehr jeden Auftrag annehmen." Das sagte Ralf Mewes, Geschäftsführer der Gestaguss-Gruppe mit Sitz in Velbert (Nordrhein-Westfalen), zu der auch die Edelstahlgießerei in Wetterzeube mit 70 Mitarbeitern gehört.

Bei einem Werksrundgang beklagte Mewes gegenüber Landrat Harri Reiche Fachkräftemangel und zugleich mangelndes Interesse von Jugendlichen an einer Ausbildung zum Gießereimechaniker. Das Unternehmen habe Lehrlinge gesucht, doch keine geeigneten Bewerber gefunden, sagte Mewes. Der neue Geschäftsführer ist mit dem Anspruch angetreten, in Wetterzeube zu investieren. Das weitläufige Betriebsgelände biete sich dafür an, ebenso die Nachfrage nach den hier gefertigten Gießereiprodukten. Immerhin zählt Gestaguss weltweit etwa 1 000 Abnehmer zu seinen Kunden. Mewes: "Wir wollen in Wetterzeube nicht Arbeitsplätze abbauen, sondern aufstocken. Der Markt gibt das her." Zwischen zwei und vier Millionen Euro sei die Geschäftsführung bereit zu investieren, aber zunächst müssten die Probleme in der Mitarbeiterstruktur überwunden werden.

Schnelle Hilfe von der Arbeitsagentur steht für das Gießereiunternehmen nicht zu erwarten. Deren Vertreter signalisierten zwar Bereitschaft, sich um Fachkräfte zu bemühen, doch verfügbar seien diese nicht. Seit dem angekündigten Engagement von Silbitz Guss, in Zeitz eine Gießerei zu errichten, seien Fachkräfte auf dem Markt sehr umworben. "Wir hatten acht Abgänge", bestätigt Kerstin Reinold von Gestaguss. Die Fachleute seien begehrt, in der Produktpalette sieht Gestaguss-Geschäftsführer Mewes den Silbitzer Gießerei-Spezialisten jedoch nicht als Konkurrenten. Jetzt will das Unternehmen seine Personaldecke stabilisieren, danach Investitionen angehen.

Interessierte Handformguss-Spezialisten, Schmelzer, Gießerei-Mechaniker können sich schriftlich bewerben bei Gestaguss, 06722 Wetterzeube, Bahnhofsplatz 3.