Wetterzeube Wetterzeube: Die Haynsburg grüßt von der Fahne

Wetterzeube - Wetterzeube hat ein neues Wappen. Es ziert die Fahne der Gemeinde und ist auf T-Shirts zu sehen, mit denen eine Delegation zur Auszeichnung des Landeswettbewerbes am Wochenende in die Altmark fuhr. Das Wappen entwarf Heraldiker Jörg Mantzsch. Es ist zweigeteilt. Die Tinkturen Rot und Gold dominieren und wurden vom Gemeinderat als ortstypisch gewählt. Die Flagge ist dreistreifig. Vom Wappen selbst grüßt der Turm der Haynsburg, eine Weintraube als Hinweis auf den jahrhundertealten Weinanbau und das Wetterkreuz, das unter einer Linde am Wege von Haynsburg nach Katersdobersdorf steht. Diese Wünsche der Gemeinde wurden vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch umgesetzt.
Der Blick geht auf die Haynsburg. Das imposante Bauwerk überragt bis heute das Tal der Weißen Elster und wurde erstmals 1185 urkundlich erwähnt. Die Burg galt als „stärkstes Bollwerk im Bistum Zeitz-Naumburg“, war Schutz der kaiserlichen Jagdpfalz in Kayna und sicherte die an ihr vorbeiführenden drei Höhenstraßen und die Elsterfurten. Erst Kursächsische Domäne, kam sie 1815 durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses bis 1945 als Staatsdomäne an Preußen, so heißt es in den Erläuterungen zum neuen Wappen.
Drittes Symbol ist ein Kreuz
Der Weinanbau lässt sich für die Region seit tausend Jahren nachweisen. Heute gibt es mehrere Weinberge entlang der Weißen Elster von Trebnitz über Wetterzeube bis Schkauditz. Das dritte Symbol ist ein Kreuz. Es steht für das Steinkreuz mit Kleeblattenden und steht zwischen Haynsburg und Katersdobersdorf. Es führt die Inschrift: „Steh', steinernes Kreuz, Jahrhunderte lang! Wird es bei südlicher Wetternacht bang, Vertrauet auf Gott und verzaget nicht; Er teilt das Gewitter, zeigt wieder das Licht.“ Das Steinkreuz wurde 1897 errichtet. Vorbild war ein Kreuz von 1831, das 1868 zerstört wurde. Es war vom Gesangverein Haynsburg gestiftet und vom Steinhauermeister Topschall aus Zeitz gefertigt worden. Das ursprüngliche Kreuz war ein Sühnekreuz, das als Buße für eine begangene Missetat errichtet worden war. Der Täter musste durch die Errichtung des Kreuzes und die Zahlung einer Buße seine Tat sühnen - er musste sie „wett“ machen. Der Volksmund wandelte das „wett“ in „Wetter“ um, weil sich die Wetter teilen. Aufgrund geologischer Besonderheiten können sich tatsächlich Gewitter am Höhenzug „verfangen“, die aus der angegebenen Richtung heranziehen. (mz)