Wettbewerb Wettbewerb: Gemeinsam machen Schüler Theater

zeitz/MZ - Zu einem Wettbewerb der etwas anderen Art trafen sich am Samstag fünf Schultheatergruppen aus Zeitz und Umgebung im Neuen Theater Zeitz Kürbiskern. Eingeladen hatte das Theater-Pädagogische Zentrum Zeitz des Triton-Vereins. Das Miteinander und Beobachten der anderen stand im Vordergrund. „Theater verbindet, egal ob in der Schule oder als Freizeitbeschäftigung“, sagte Rotraud Denecke, die durch das Treffen führte und als Theater-Pädagogin mit allen Gruppen an verschiedenen Projekten arbeitet.
Treffen seit sieben Jahren
Ziel des seit sieben Jahren stattfindenden Treffens ist, dass sich die Teilnehmer kennenlernen. „Die Hemmungen, die ich beobachten kann, sind häufig viel zu groß, deshalb versuche ich dem entgegenzuwirken“, berichtet Denecke und begründet damit die verschiedenen Übungen, die nach den einzelnen Auftritten der Gruppen gemacht werden. Keine Pause bleibt von ihr und Pianist Thomas Volk ungenutzt. Von Meinungen über die dargestellten Szenen, spontanen Tanzeinlagen und Liedern bis hin zu gemeinsam improvisierten Stücken ist alles im Programm enthalten. Hinzu kommt, dass die Kinder die Möglichkeit erhalten, ihr Können mal vor fremden Publikum zu zeigen. „Wichtig beim Theater ist das gegenseitige Geben und Nehmen von Schauspielern und Publikum, das ist es, was wir heute vermitteln wollen“, erklärt Denecke.
Eine der Gruppen sticht ganz besonders heraus: Die Theatergruppe der Auszubildenden der „Fortbildungsakademie der Wirtschaft“ (FAW) Weißenfels. Neben den Grund- und Sekundarschülern trauten sich die fünf lernbeeinträchtigten jungen Männer und Frauen zwei Stücke zu präsentieren. Doch während es für die zuschauenden Schüler kein Problem war, sich auf der Bühne zu präsentieren, war das für die Gruppe des FAW Weißenfels ein großer Schritt. „Am Anfang haben die Fünf kaum ein Wort mit uns gesprochen und es war sehr schwer an sie heranzukommen“, erinnert sich Ulrike Böhme, stellvertretende Akademieleiterin des FAW. Aber dank der großen Hilfe von Rotraud Denecke wäre es immer mehr gelungen, eine Beziehung zu den Auszubildenden aufzubauen. Das Theaterprojekt, das anfangs nur als ein Versuch gestartet sei, zahlte sich aus. Nach etwa einem Jahr feierten die Jugendlichen zur Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr Premiere ihres ersten Stückes. Nicht nur, dass der Zusammenhalt als Gruppe gewachsen wäre, auch das Selbstbewusstsein habe sich verbessert.
Spielen in vollkommener Dunkelheit
Neben der Theatergruppe des FAW Weißenfels zeigten auch andere Schulen ihr Können. Die Sekundarschule „Am Schwanenteich“ Zeitz führte eine Szene aus dem Stück „Im Dunkeln“ vor. Dabei musste sich der Zuschauer, trotz Bühnenbeleuchtung, in die Lage der Schauspieler versetzten, die in vollkommener Dunkelheit handelten. Wie zeigt man am besten, dass man nichts mehr sehen kann, war die Frage, die Rotraud Denecke versuchte mit den Gästen zu klären?
Eine gänzlich andere Situation zeigte die Grundschule der Elstervorstadt Zeitz mit ihrem Stück der „Zauberrübe“. Neben der Bühnenshow unterstütze ein Chor mit Liedern die Gruppe. Auch wenn viele Kinder des Ensembles fehlten, weil viele Jugendweihen zeitgleich statt fanden, machten alle das Beste aus der Situation. Ebenfalls kleinere Ausschnitte zeigten die Sekundarschule III. Schillerstraße Zeitz und die Theatergruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Zeitz.