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Weißenfelser Latrinengebäude Weißenfelser Latrinengebäude: Nutzung denkbar als Toilettenanlage

Von Bärbel Schmuck 06.08.2003, 19:55

Weißenfels/MZ. - Unter ihnen Stadträte der SPD-Fraktion wie Wolfgang Bittorf, Karin Hamp, Angela Sengewald und Martin Schmager. "Wir gehören zu den Räten, die in einer vergangenen Tagung gegen einen Teilabriss gestimmt haben", brachte Bittorf in Erinnerung. Der Architekt Reinhard Rüger aus Halle, Mitglied der Vereinigten Domstifter Merseburg und Naumburg sowie des Kollegiatenstiftes Zeitz, brachte sein Unverständnis zum Ausdruck, dass der obere Teil dieses Gebäudes aus der Preußenzeit laut mehrheitlichem Stadtratsbeschluss abgerissen werden soll.

Welche Notwendigkeit besteht dafür, wenn ein solches Gebäude nur dreimal in ganz Deutschland existiert, fragte der Denkmalpfleger. Für den Teilabriss gibt es Geld aus dem Programm der Landesinitiative Urban 21, klärten die Stadträte auf. "Für mich ist der beschlossene Teilabriss ein Schildbürgerstreich", sagte Wolfgang Bittorf. "Was mich am meisten enttäuscht, ist, dass die Denkmalbehörde diesen Schabernack auch noch mitmacht." Ein solches Zwischending sei keine Lösung. Beate Caspar empfahl, dass erst einmal eine Mehrheit unter den Räten für den kompletten Erhalt des Denkmals zustande kommen müsse, um das Thema erneut auf eine Tagesordnung im Stadtrat zu bringen. Peter Seyfried schlug vor, den Versuch für einen Antrag auf Umlenkung der Fördergelder zu starten, wenn ein Nutzungskonzept samt Haushaltsplanvorlage für die "Latrine" vorliegt. Allerdings müsste der Stadtrat einer solchen Umlenkung zustimmen.

Rüger unterstützte diese Empfehlung. Die Bürgerinitiative sollte mit klaren Fakten aufwarten und Gelder für den Erhalt der Latrine sammeln. Die beste Gelegenheit wäre das Schlossfest, ergänzte Volker Heßler vom Verein "Preußische Landwehr". Was die künftige Nutzung betrifft, herrschte Einigkeit über die Schaffung einer modernen Toilettenanlage, die dringend notwendig sei. Denn im Schlosshof finden jährlich mehrere Großveranstaltungen statt. "Dann könnte die Stadt das Geld für mobile Toiletten sparen. Außerdem würden Umkleidekabinen für Künstler gebraucht. Und über die Einrichtung eines kleinen Toilettenmuseums lohne es sich außerdem nachzudenken.