Weichen werden nach Rübenernte gestellt
Lützen/MZ. - Nun wird im Verein über Austritte und Leitungsstil diskutiert. "Wer gehen will, muss gehen. Damit klärt sich gleich vieles", sieht der Vereinschef die Situation gelassen. Für ihn zeige jetzt die Rübenernte, dass er sich auf viele Menschen stützen könne. Zu den Vereinsmitgliedern hätten sich hier sieben Helfer aus Lützen und mit Uwe Kretzschmar sogar einer aus Reichardtswerben gesellt. Andererseits fehlten ihm auf dem Feld Vereinsmitglieder. Für ihn ist das Kommen und Gehen in einem Verein normal. Für Heidrun Bonack dagegen nicht. Sie habe sich im letzten Jahr bereits sehr zurückgezogen, weil die Atmosphäre nicht stimme: Kommandoton, Leistungsdruck, selten ein Wort des Dankes, wenig Verständnis für die anderweitigen Verpflichtungen der Vereinsmitglieder, es werde nichts ausdiskutiert, schlecht informiert.
Die Frau, die mit zu den Vereinsgründern gehört, ist müde geworden, zu vermitteln, wenn sich die Menschen durch den Chef vor den Kopf gestoßen fühlen. Sie möchte jeden halten, auch jene, die nur wenige Arbeitsstunden leisten können, doch mit Freude bei der Sache sind. Diesmal gehört sie mit zu den Austrittskandidaten. Ob die Versammlung nach Abschluss der Rübenernte, die Hans-Jürgen Kitze jetzt angeregt hat, sie umstimmen kann, wird sich zeigen. Denn auch Grundsatzfragen sind zu klären.
"Wir sind kein Wirtschaftsunternehmen", hebt Bonack hervor. "Wir müssen erwirtschaften, was wir verbrauchen", beschreibt Kitze das jetzt dank städtischer Zuschüsse noch fern liegende Ziel. "Kitze ist einer, der das packen kann", weiß Maik Reichel den Vorsitzenden zu schätzen, "doch nicht allein", setzt der Bürgermeister hinzu.