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Bauarbeiten in Osterfeld Warum für den neuen Turnhallenanbau tief gegraben werden musste

An der historischen Turnhalle am Osterfelder Schlossberg entsteht derzeit ein modernes Nebengebäude. Wofür das gedacht ist und warum man stärker graben musste als nötig.

Von Iris Richter 13.07.2024, 18:00
Thomas Perner von der Osterfelder Firma Blechschmidt bereitet Dämmplatten für den neuen Turnhallenanbau in Osterfeld vor.
Thomas Perner von der Osterfelder Firma Blechschmidt bereitet Dämmplatten für den neuen Turnhallenanbau in Osterfeld vor. Foto: Iris Richter

Osterfeld/MZ. - Die Sonne brennt, doch Thomas Perner scheint das nicht zu stören. Konzentriert vermisst der Mitarbeiter der Osterfelder Firma Blechschmidt Dämmplatten und schneidet sie auf die benötigten Größen zurecht. Das Dämmmaterial kommt beim Anbau zum Einsatz, der derzeit hinter der alten Osterfelder Turnhalle entsteht.

In den zurückliegenden Wochen ist für den Neubau kräftig ausgeschachtet worden. Dabei fällt die Baugrube tiefer aus als ursprünglich geplant. Das liegt daran, dass man „auf unerwartete Baugrundvorkommnisse“ gestoßen sei, klärt Corina Engelhardt, Mitarbeiterin im Bauamt der Verbandsgemeinde Wethautal, auf. „Aufgrund des Baugrundes musste so weit ausgeschachtet werden, bis man auf tragfähiges Material gestoßen ist“, sagt die Fachfrau. Doch die Grube werde verfüllt und erhalte demnächst eine Bodenplatte, auf der dann der Rohbau entsteht. Denn der neue moderne Anbau an das denkmalgeschützte Gebäude soll ebenerdig angelegt werden.

Weil der Baugrund so schlecht war , musste für den neuen Anbau an die historische Halle tief ausgeschachtet werden.
Weil der Baugrund so schlecht war , musste für den neuen Anbau an die historische Halle tief ausgeschachtet werden.
Foto: Iris Richter

In dem neuen Teil des Sportkomplexes sollen künftig moderne Umkleide- und Sanitärbereiche für die Sportler entstehen. „Trotz der tieferen Schachtung, die mehr Zeit in Anspruch nahm, liegen wir weitestgehend im Bauzeitenplan“, sagt Corina Engelhardt. Ende dieses Jahres, Anfang des neuen Jahres könnte der Bau fertig und nutzbar sein. „Allerdings wissen wir natürlich nicht, ob Bestellfristen für Fenster und Türen eingehalten werden können“, schränkt sie ein und will sich nicht auf einen genauen Fertigstellungstermin festlegen. Immerhin sei die Baumaßnahme auf 16 Lose ausgeschrieben worden und die Materialbeschaffung nicht unproblematisch.

Finanziert wird der Anbau an die Halle, die 1914 erbaut wurde, großenteils über Fördermittel. Fast 650.000 Euro hat die Stadt an Förderung bekommen, muss aber auch rund 70.000 Euro an Eigenmitteln aufbringen. Das Geld ist zum einen für die Schaffung des neuen Sanitärtraktes gedacht, zum anderen aber auch dafür, dieses Nebengebäude energetisch autark zu halten. So soll der Anbau mit Wärmepumpe und Solarmodulen ausgestattet werden.

2015 hat die Stadt Osterfeld schon einmal in den historischen Turnhallenbau investiert. Damals hat man 170.000 Euro in die Erneuerung der Fassade des Gebäudes am Osterfelder Schlossberg gesteckt sowie das historische Walmdach in Abstimmung mit dem Denkmalschutz neu eingedeckt. Derzeit wird im Auftrag der Stadt übrigens nicht nur an der Turnhalle gebaut, sondern auch in der Nachbarschaft. Dank Fördergeld erhält auch die Kegelanlage neue Umkleiden, Sanitärbereiche sowei eine neue Heizung.