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Als die Flut kam Warum die Hochwasser-Situation in Zeitz am 2. Juni 2013 so dramatisch war

Von Angelika Andräs 02.06.2021, 13:00
Sommerbad, Schwimmhalle und unmittelbar daneben das Tierheim, nur wenige Meter vom Fluss entfernt, stehen komplett unter Wasser.
Sommerbad, Schwimmhalle und unmittelbar daneben das Tierheim, nur wenige Meter vom Fluss entfernt, stehen komplett unter Wasser. (Foto: Wujtschik)

Zeitz - Am 1. Juni 2013 trat die Weiße Elster nach massiven Regenfällen übers Ufer. Dramatisch war die Lage an jenem 2. Juni vor acht Jahren: Die gesamte Zeitzer Unterstadt war überflutet, kurz nach 8 Uhr mussten die Brücken gesperrt werden. Am 3. Juni erreichte das Wasser seinen Höchststand in Zeitz mit 6,52 Meter.

In Schleckweda kann die Rettung der Bewohner aus den Fluten nur noch per  Luftlkissenboot der DLRG erfolgen.
In Schleckweda kann die Rettung der Bewohner aus den Fluten nur noch per Luftlkissenboot der DLRG erfolgen.
(Foto: Wujtschik)

1. Juni 2013: Es wird ernst. Es sind Regenfälle mit zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter angesagt. Im Tierheim, zwischen Weißer Elster und Freiligrathstraße gelegen, sind Sandsäcke gestapelt. Das Unterirdische Zeitz hat geschlossen. Mitglieder der Feuerwehren sind darauf eingestellt, dass sie ausrücken müssen. Überall werden Deiche kontrolliert, der bange Blick geht zu den Pegeln. Doch was kam, war schlimmer als das, was man erwartet hatte.

Hochwasser in Zeitz: Am 2. Juni 2013, gegen 8.15 Uhr steht die Zekiwa-Kreuzung  komplett unter Wasser. Die Engelsbrücke ist gesperrt.
Hochwasser in Zeitz: Am 2. Juni 2013, gegen 8.15 Uhr steht die Zekiwa-Kreuzung komplett unter Wasser. Die Engelsbrücke ist gesperrt.
(Foto: Torsten Gerbank)

„Die Hochwasserlage an der Weißen Elster in Wetterzeube spitzte sich zu. Denn der Pegel des Flusses stieg unaufhörlich, immer wieder kam es zu Regengüssen. Es galt Alarmstufe drei, und das Wasser stand bereits am Nachmittag schon so hoch, dass Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst Sandsäcke stapelten“, ist am Sonnabend, 1. Juni 2013, in der MZ zu lesen. Und das Wasser stieg weiter. Als Höchststand wurden 5,60 Meter am Pegel Tiergarten abgelesen. Der durchschnittliche Normalwert liegt bei 2,22 Metern. Die Weiße Elster hat sich in einen reißenden Strom verwandelt - von Wetterzeube über Zeitz bis nach Profen.

In der  Besenstraße füllen Feuerwehr und Freiwillige  Sandsäcke.
In der Besenstraße füllen Feuerwehr und Freiwillige Sandsäcke.
(Foto: Freund)

Uferbereiche, Überflutungsgebiete und Promenaden stehen unter Wasser, Gartenanlagen und das Tierheim in Zeitz sind überflutet, ganze Landstriche sind nicht mehr wiederzuerkennen, Straßen gesperrt. Die Evakuierungen laufen. Am Abend des 2. Juni muss das Betreuungszentrum der Stiftung Seniorenhilfe in der Geschwister-Scholl-Straße evakuiert werden. Rossendorf bei Wetterzeube ist von der Außenwelt abgeschnitten. Und das Wasser steigt weiter bis zum 3. Juni. Besonders hart trifft es die Zeitzer Unterstadt. Gut 1,50 Meter hoch steht das Wasser in den Häusern. (mz)

Zwischen Draschwitz und Bornitz bricht der Damm.
Zwischen Draschwitz und Bornitz bricht der Damm.
(Foto: Wujtschik)