Warnstreik vor Kirchenportal
Zeitz/MZ. - Zum zweiten Mal binnen zwei Wochen machte Am Montagmorgen die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Zeitz aktiv. Nach dem 30-Minuten-Protest vor dem Rathaus, rief sie nun ihre Mitglieder für zwei Stunden zum Warnstreik auf den Platz vor der Michaeliskirche, um der Tarifforderung der Gewerkschaft nach acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten des öffentlichen Dienstes, mindestens aber 200 Euro, Nachdruck zu verleihen. Mitarbeiter der Stadtverwaltung, darunter Feuerwehrleute, Arbeiter des Stadtreinigungs- und Servicebetriebes Zeitz und auch Erzieherinnen aus städtischen Einrichtungen folgten dem Aufruf der Gewerkschaft. Zumeist taten sie dies in ihrer Freizeit, so dass Auswirkungen in den städtischen Einrichtungen nicht zu spüren waren.
Gewerkschaftssekretärin Ellen Bornschein wertete die Aktion in Zeitz als Erfolg. "In Zeitz haben sich 150 Leute an unserer Protestaktion beteiligt. Das hat uns positiv überrascht und unterstreicht, wie sehr wir Rückendeckung bei unseren Mitgliedern mit unserer Tarifforderung haben", sagte sie nach dem Warnstreik am Telefon.
Um der Ansage an die Arbeitgeberseite "Ihr kriegt euer Fett weg!" auch im bildlichen Sinne Nachdruck zu verleihen, schmierten Gewerkschafter während des Protestes Fettbemmen und schenkten Kaffee und Tee aus. Nach Aussagen von Teilnehmern am Warnstreik wird neben der Tariferhöhung auch Wert auf die Angleichung der Löhne und Gehälter in Ost und West gelegt. 19 Jahre nach der Wende sei die Zeit dafür reif.
Laut ver.di war der Warnstreik am Montag in Zeitz die einzige Protestaktion im Burgenlandkreis.