Kundgebung auf dem Zeitzer Altmarkt Viele für Vielfalt und Demokratie in Zeitz: Mitreißende Reden, berührende Songs und Hoffnung
Freude beim Bündnis für Vielfalt und Demokratie Zeitz bei Demo am Tag vor der Bundestagswahl. Was die Menschen in Worten und Musik bewegte.

Zeitz/MZ. - Was mit einer Panne begann, endete mit großer Freude und Zufriedenheit beim Veranstalter und guter Stimmung unter den Teilnehmenden: In Zeitz hatte das Bündnis für Vielfalt und Demokratie einen Tag vor der Bundestagswahl zu einer Kundgebung unter dem Motto „Zeit(z) für Vielfalt und gegen Einfalt“ eingeladen.

Mehr als 130 Leute, junge, alte, Familien mit Kindern, hatten sich auf dem Zeitzer Altmarkt versammelt. Los ging es mit einiger Verspätung, weil erst einmal der Strom fehlte. Dem Resultat tat das keinen Abbruch: Auf dem Platz herrschte top Stimmung, es gab beeindruckende, emotionale, berührende und mitreißende Redebeiträge und zwei Songs von bekannten - und wie von den Zuhörern zu erleben war, beliebten - Zeitzer Musikern.

Anik Shala, der bei jeder Demokratie-Kundgebung mit Gitarre und Stimme dabei war, und Phil Holstein als Überraschungsact mit seinem brandneuen und brandaktuellen Lied „Tellerrand“ wurden gefeiert für eindringliche, bewegende Texte, für Lieder, die passender an diesem Tag nicht hätten sein können. Gemeinsam gesungen wurde aber auch: Man stimmte „We shall overcome“ an. Das sollte bei jeder Kundgebung dazugehören, meinte ein Teilnehmer und lächelte, dann würde man bald keine Textzettel mehr brauchen. Und der Chor, der vom gemeinsamen Mut, Durchhalten, stark gegen Angst sein und vom Sieg gegen Rassismus und Ungerechtigkeit singt, würde noch viel kräftiger und lauter werden.

Laut wurden die Kundgebungsteilnehmer immer wieder, mit Applaus, „Nazis-raus-Rufen“ und dem Skandieren von „Alerta, alerta, antifascista!“, wenn die kleine Gruppe von Störern an der von den Teilnehmenden aus rechten Seite des Altmarktes Krach machte. Die Polizei sorgte mit einer Kette ruhig und besonnen dafür, dass hier nichts eskalierte. Das sei einen Dank wert, meinten zwei Frauen auf dem Platz.

Die Redebeiträge kamen von Doro, Anik Shala, von Ina von Kloster Posa, von der Ukrainerin Liudmyla, von Marie - und, sehr mitreißend von Jakob Springfeld, Autor, Student und Träger der Theodor-Heuss-Medaille für besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. Eines war allen Redebeiträgen gemeinsam: Sie warben dafür, das Kreuz (ohne Haken) am Wahltag an der richtigen Stelle zu setzen. „Lasst uns morgen für eine Zukunft abstimmen, die wir uns alle wünschen und in der wir auch gemeinsam erwünscht sind“, nannte es Anik Shala. Und Marie gab das Schlusswort: „Egal, wie die Wahk ausgeht: Zeitz bleibt bunt!“