Streit im öffentlichen Dienst Verdi-Warnstreik in Zeitz und im Burgenlandkreis: Kitas, Verwaltungen und Jobcenter betroffen
Überlastung, Personalmangel, keine Entlastung in Sicht: Die ersten Warnstreiks im Burgenlandkreis. Welche Forderungen die Gewerkschaft aufmacht.
Zeitz/MZ/ank - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst an diesem Donnerstag, 6. Februar, die kommunalen Beschäftigten im Burgenlandkreis ganztägig zum Warnstreik auf. Konkret angesprochen sind laut einer Mitteilung der Gewerkschaft Kolleginnen und Kollegen in Kindertagesstätten und Horten, in Verwaltungen, im Jobcenter, in der Agentur für Arbeit und in allen Dienststellen des Landratsamtes.
Verdi reagiert auf fehlendes Angebot
Nach Verdi-Angaben hatte zuvor die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft reagiere nun mit den ersten Warnstreiks in dieser Tarifauseinandersetzung. „Eine Entlastung für den öffentlichen Dienst ist zwingend notwendig“, sagt Johannes Mielke, Verdi-Gewerkschaftssekretär, zu den Arbeitsniederlegungen. Und weiter: „Es ist uns und den Beschäftigten völlig unklar, warum die Arbeitgeberseite hierfür tragfähige Lösungen völlig ignoriert und blockiert.“
Laut Verdi werde es durch langjährige Sparmaßnahmen am Personal und an den Arbeitsbedingungen zunehmend schwierig, freiwerdende Stellen nachzubesetzen. Gleichzeitig kämen immer mehr Aufgaben für die Beschäftigten hinzu. Die Belastung und die daraus resultierenden Krankenstände seien hoch. „Die Beschäftigten haben es satt. Immer wieder mussten sie unter Einsatz ihrer persönlichen Gesundheit die aktuelle Arbeitsbelastung kompensieren. Damit ist jetzt Schluss“, so Mielke. Geplant sind laut Mielke ab 9 Uhr eine Kundgebung vor dem Landratsamt in Naumburg und eine anschließende Demonstration durch die Naumburger Innenstadt. Auf dem Marktplatz der Kreisstadt soll es dann etwa ab 10 Uhr eine weitere Kundgebung geben.
Verdi fordert 350 Euro mehr Entgelt
Verdi fordert laut Mitteilung in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-ZeitKonto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.