Unterhaltungsverband «Weiße Elster» Unterhaltungsverband «Weiße Elster»: In harter Arbeit werden Gräben und Bäche geräumt
Droyßig/MZ. - Nach dem wasserreichen Jahreswechsel 2002 / 03 setzte sich die Erkenntnis durch, dass generell alle Vorfluter wieder fließfähig gemacht werden müssen, selbst die, die jahrelang kein Wasser führten. Seine erste ABM "Gewässerumfeld" setzte der Unterhaltungsverband dementsprechend ein. Aus den Vorflutern zwischen Göbitz und Minkwitz wurden 2003 bis zur Landesgrenze Tot- und Bruchholz aus den Gräben gezogen, es waren mächtige Bäume zu fällen, die direkt in der Grabensohle gewachsen waren, Wurzeln auszugraben und Steine herauszuholen, derer sich die Landwirtschaft jahrzehntelang auf diese Weise entsorgt hatte. Die Gehölze an den Böschungen freilich blieben zum Schutz des Niederwildes und der Rehe stehen.
"Für 60 000 Euro und zusätzlich 37 000 Euro haben wir 2003 Aufträge ausgeschrieben, und die gingen an Unternehmen der Region", betont Tuchscherer. Zurzeit wird die Vorflut zwischen Stockhausen und Oelsen geräumt. Dort geht der Stockhausener Graben an der Hopfenanlage in die Große Schnauder über, die ein Gewässer I. Ordnung ist. Weiter geht es zwischen Lindenberg und Lobas. Dort müssen mindestens sieben dürre, bereits gestürzte Pappeln entfernt werden. Die Bäume müssen geschnitten und gestapelt werden. Eine schwere Arbeit, für die man auch die Rücketechnik einer Firma braucht.
Umso mehr regt sich Tuschscherer auf, wenn immer wieder im Schnaudertal Heuballen in die Große Schnauder gerollt werden, die von Bauern direkt an der Böschung abgelegt wurden. Die Ballen saugen sich voll und halten angeschwemmtes Holz fest. Da ist das Wasser schnell einen Meter hoch gestaut, tritt übers Ufer und durchnässt anliegende Flächen. "Da schicke ich dann meine Leute in den Bach, damit sie Gabel für Gabel das Heu aus dem Wasser zerren." Dabei habe man Arbeit genug allein durch die natürlichen Prozesse, die sich rings um die Gewässer abspielen. Da müsse man eigentlich nicht Zeit und Kraft und Geld in solche ungeplanten Kraftakte stecken, findet er.