Umwelt Umwelt : Polizei ermittelt in Aga
aga/MZ - Großer Auflauf in der Tongrube in Aga. Kriminalpolizei, Vertreter der Umweltbehörde der Stadt Gera und des Bergamtes waren aufgrund einer Strafanzeige eines Zeitzer Bürgers vor Ort und nahmen die Ermittlungen auf.
Uwe Meißner, Geschäftsführer der Adelheid Meißner GmbH, stellte verschiedene Landkarten zur Einsichtnahme zur Verfügung. Danach übernahm er die Führung. Initiiert hatte das Treffen ein Zeitzer, denn er hatte vor einigen Tagen in der Tongrube Proben genommen und sie von einem Umweltlabor bewerten lassen. Über Stock und Stein, unwegsames und wild überwuchertes Gelände führte der Zeitzer die Gruppe zu jener Stelle, wo er die Proben nach eigenen Angaben entnommen hat. Auch am Dienstag floss aus diesem Hohlraum eine dunkle, stinkende Brühe. Vor Ort konnte sich niemand erklären, woher die Flüssigkeit kommt.
Hier soll sich einmal ein Fuchsbau befunden haben, der vor Jahren mit einer Betonplatte abgedeckt wurde, so sagte Meißner. In unmittelbarer Nähe dieser Eintrittsstelle befindet sich ein sumpfartiges Gewässer, das mit reichlich Schilf bewachsen ist.
Von da aus zweigt unterirdisch ein Rohr ab, das unter einer Grünfläche hindurch zu einem Seitenarm des Gänsebaches führt. Auch diese Stelle wurde am Dienstag in Augenschein genommen. „Die Einleitung ist von unserer Behörde genehmigt. Wir haben hier im Jahr 2011 Proben entnommen und keine Auffälligkeiten feststellen können“, sagt Kerstin Illgen, Sachgebiet Oberflächen- und Grundwasser bei der Stadt Gera. Proben wurden am Dienstag von amtlicher Seite nicht genommen.
Vielmehr soll jetzt die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) in Jena mit der Probenentnahme und den weiteren Untersuchungen beauftragt werden. Wie vor Ort gesagt wurde, werde dies eine geraume Zeit in Anspruch nehmen.
In dieser am Dienstag besichtigten Tongrube in Aga will die Adelheid Meißner GmbH eine Schießsportanlage für den Freizeitbereich errichten. Seit fünf Jahren wird dieses Vorhaben diskutiert. Die künftige Feuerlinie des Schießplatzes befindet sich nach Angaben von Uwe Meißner 963 Meter von der Wohnbebauung in Schellbach entfernt. Für den Lärmschutz sind 21 Meter hohe Schutzwälle geplant. Laut Meißner ist mit dem Bau der Schutzwälle noch nicht begonnen worden. Gegenwärtig werde die Tongrube auf Grundlage behördlicher Genehmigung verfüllt. Täglich kommen rund 30 Lkw-Ladungen in Aga an, so Meißner.