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Umgehungsstraße B91  Umgehungsstraße B91 : "Es wird jetzt endlich ruhig werden in Theißen"

Von Matthias Voss 18.12.2019, 06:00
Viele Menschen, nicht nur Offizielle, wollten sich einen ersten Schritt auf der neuen Umgehungsstraße nicht entgehen lassen.
Viele Menschen, nicht nur Offizielle, wollten sich einen ersten Schritt auf der neuen Umgehungsstraße nicht entgehen lassen. René Weimer

Theißen - Noch ist kein Band durchschnitten worden, noch rollt der Verkehr nicht über den frischen Asphalt. Aber trotzdem ist am Montag die Umgehungsstraße für Theißen feierlich eingeweiht worden. Dazu waren Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU), Frank Süßer vom Bundesverkehrsministerium, sowie zahlreiche weitere lokale Politiker und vor allem Anwohner nach Theißen gekommen.

Offiziell freigegeben wird die neue Straße allerdings erst am kommenden Montag, 23. Dezember, da noch Restarbeiten erledigt werden müssen. „Wir hatten Lieferschwierigkeiten bei den Leitplanken und der Regen der vergangenen Tage ließ teilweise die Markierungsarbeiten nicht zu“, sagte Andreas Irngartinger. Der Bereichsleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges ) versprach aber die Freigabe in der kommenden Woche.

„Die Bürgerinitiative hat mich toll unterstützt“

Bei so einem großen Interesse an der Feierstunde kann man bei dem Projekt schon fast von einer großen Gemeinschaftsaufgabe sprechen. Denn während Webel die Hartnäckigkeit des Bundestagsabgeordneten Dieter Stier, sowie des ehemaligen Landesparlamentariers Arnd Czapek (beide CDU), lobte, dürfen sich auch die Theißener Bürger und natürlich Ex-Bürgermeister Heinz Borde den Erfolg auf die Fahnen schreiben.

„Die Bürgerinitiative hat mich toll unterstützt und wie man sieht, hat es sich gelohnt. Wir hätten aber auch nicht aufgegeben, dafür auf die Straße zu gehen“, so Borde.

„Es wird jetzt endlich ruhig werden in Theißen“

„Es wird jetzt endlich ruhig werden in Theißen“, versprach Süßer, „rund vier Millionen Fahrzeuge sind jedes Jahr durch das Dorf gefahren, in Zukunft werden es nur noch 15 bis 20 Prozent davon sein.“ Er sprach von einem anspruchsvollem Projekt mit Kosten jenseits von 50 Millionen Euro. Dabei freute er sich, dass der Zeitplan nach dem Spatenstich im Februar 2016 nahezu auf den Tag genau eingehalten werden konnte.

„Eine Woche Verzug ist ja gar nichts. Das war eine tolle Leistung und ich hoffe, dass die Straße hält“, meinte Theißens Ortsbürgermeister Thomas Ham (parteilos). Er hatte sich die neue B91 bereits am Sonntag mit seiner Lebensgefährtin genau angeschaut. „Die ist aus dem Baufach und kann keinerlei Mängel feststellen.“

Strecke führt über 3,9 Kilometer

Die Strecke führt über 3,9 Kilometer von der Kreuzung mit der Bundesstraße 2 an der Zeitzer Umgehung bis kurz vor Naundorf (Stadt Teuchern). An der wegen der Ebenerdigkeit ausschließlich zweispurigen Streckenführung gibt es insgesamt fünf Brücken. Die größte befindet sich an der Schnittstelle mit der Landstraße nach Nonnewitz, an der auch ein Kreisverkehr für die sichere Auf- und Abfahrt gebaut worden ist.

Die verhältnismäßig lange Bauzeit von fast vier Jahren ergibt sich vor allem durch den schwierigen Untergrund. Denn zahllose Rest- und Altstollen des Bergbaus mussten mit großer Technik aufwendig verdichtet werden.

Am Rande der Einweihung protestierten auch Bürger aus Naundorf für eine Erweiterung der Umgehung um ihr Dorf und Deuben herum. „Naundorf ist im vordringlichen Bedarfsplan bis 2030. Theißen hat auch lange gedauert. Haben Sie noch Geduld, auch hier werden wir eine Lösung finden“, machte Thomas Webel Hoffnung. (mz)

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (l.) und Frank Süßer vom Bundesverkehrsministerium (Mitte) waren nach Theißen gekommen.
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (l.) und Frank Süßer vom Bundesverkehrsministerium (Mitte) waren nach Theißen gekommen.
René Weimer
Noch müssen Restarbeiten an den Leitplanken erledigt werden.
Noch müssen Restarbeiten an den Leitplanken erledigt werden.
René Weimer