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Tänzer heizen närrischem Publikum ein

Von ANNIKA CLAUS 24.02.2009, 17:48

NONNEWITZ/MZ. - Der Elferrat applaudiert und die gesamte närrische Gesellschaft brüllt "Nonnewitz - allema".

Die Rosenmontagssitzung des Nonnewitzer Karnevalsvereins ist die sechste und letzte Veranstaltung des NKV in diesem Jahr. Rund 70 Besucher wollen das Programm sehen, an dem Tanzgruppen und Büttenredner seit Spätsommer vergangenen Jahres gebastelt haben. Es wird gesungen, getanzt und gescherzt, es werden bissige Reden über kleinlaute Männer und aufstrebende Frauen gehalten.

Prinzengarde und Tanzmariechen hüpfen über das Parkett der Turnhalle, Gäste aus Theißen haben ihre Auftritte und immer wieder fordert Hendrik Barth als Moderator von den närrischen Fans im Saal ein dreifaches, donnerndes "Nonnewitz - allema".

68 Mitglieder hat der Nonnewitzer Karnevalsverein. Und immer wieder neue Ideen. Das jedenfalls behauptet Ronald Bernshausen. Der ist Vize-Präsident und Mitglied der Tanzgruppe "Flotte Motten" im Verein. Die Motten sind männlich und etwas in die Jahre gekommen, aber flott sind sie allemal. Jörg Sachse gehört dazu. Er sagt, Wiederholung sei verpönt. Jedes Jahr würden neue Choreografien entwickelt und Kostüme geschneidert. Dafür setze er sich auch selbst an die Nähmaschine.

Rund zwei Stunden dauert das Programm. Zum krönenden Abschluss schlüpft Moderator Hendrik Barth in die Rolle der Erna von Nonnewitz und verzaubert mit seiner Ballade das Publikum.

Den Zuschauern gefällt die Vorstellung. Ilse Rümmler (76) ist seit 48 Jahren Mitglied des NKV. An diesem Abend applaudiert sie ihrer Enkelin für die Tanzdarbietung. Nur das Licht im Saal empfindet sie als gewöhnungsbedürftig. "Das mag aber auch an meinem Alter liegen", bemerkt sie mit einem Augenzwinkern.

Dass die fünfte Jahreszeit ganz anstrengend sein kann, hat auch Prinzessin Christina I. festgestellt. Sie klagt seit dem Kinderfasching über Muskelkater. Eierlauf und Ententanz seien an die Substanz gegangen, räumt sie ein. Dennoch: "Ich kann mir vorstellen, noch einmal als Prinzessin für eine Session zu regieren", sagt Christina. Jetzt freut sie sich aber erstmal, wieder mehr Zeit für ihr Kind zu haben.