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Tag des offenen Hofes Tag des offenen Hofes: Rinder aus Amerika erobern Teuchern

Von Yvette Meinhardt 22.06.2003, 18:17

Teuchern/MZ. - Seit vier Jahren arbeitet der gelernte Tischler bei der Osterland GmbH und kümmert sich an diesem Tag um die Schwarz-Bunten. Arndt Helm, Geschäftsführer Tierproduktion bei der Osterland, beobachtet den Andrang bei den Tieren aus einiger Entfernung. "Die Gene stammen aus USA und Kanada. Über den Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt wurde das Erbgut der Bullen vor drei, vier Jahren bei uns eingekreuzt", erklärt Helm. Diese Rasse zeichnet sich durch eine hohe Milchqualität aus.

"Ich habe noch nie eine Kuh gemolken und möchte es unbedingt einmal ausprobieren", schwärmt Kristin Krieg für die Tiere. Und beinahe auf Bestellung läuft aus dem übervollem Euter ein Rinnsal. Kristin hält flugs einen leeren Becher darunter und labt sich an der frischen Milch. Die junge Mediendesignerin schwärmt für die Landwirtschaft: "Früher bin ich öfters mal Mähdrescher gefahren." Spricht´s und schon im nächsten Moment sitzt sie auf einem nagelneuen Traktor, dreht eine Runde über die Wiese.

"Ich finde es gut, dass sich die Osterland GmbH regelmäßig wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Das machen heutzutage die wenigsten Betriebe", sagt Amtstierärztin Dr. Andrea Krieger, die in Teuchern nach dem Wohlbefinden der Vierbeiner schaut. "Ich bin heute zum ersten Mal Traktor gefahren", sagt sie noch schnell und verschwindet in Richtung Schweinestall.

Sau Nr. 352 wurde auserkoren, bei diesem Fest der Landwirte dabei zu sein. Die zehn Ferkel aus ihrem sechsten Wurf hüpfen quietschvergnügt auf ihr herum. 2 200 Mastschweine, 380 Zuchtsauen und rund 2 600 Jungtiere stehen bei den Osterländern im Stall.

Nur ein paar Meter weiter präsentieren die Direktvermarkter das Endprodukt, laden zu Schweinesteak, Roster und Wurst aus eigener Herstellung ein. Ein bunter Bauernmarkt lockt zum Naschen, Kosten und Kaufen. Die Burgenländer Blaskapelle spielt in der Festhalle und sorgt auf ihre Weise für Stimmung.

Mehrere Millionen Euro stehen im Technikpark zur Schau. Der Mähdrescher der Moderne schafft 20 Hektar am Tag, dafür sorgen knapp acht Meter Schnittbreite und 350 Pferdestärken. Mit zwei kleinen Pferdestärken lassen sich die Gäste durch die Kleinstadt und die Flur kutschieren, Busse laden zur offiziellen Flurfahrt ein, und auf dem alten Agrarflugplatz starten die Rundflüge. Osterland-Chef Kurt Landgraf blickt zufrieden über den Hof, es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. "Am Hoftag wollen wir unseren Eigentümern und Partnern zeigen, wie bewusst wir mit ihrem wertvollen Boden umgehen und ihnen einen Einblick in unseren Alltag gewähren", fasst Landgraf zusammen. In wenigen Tagen feiert Osterland Geburtstag, denn am 1. Juli 1990 wurde die GmbH aus drei LPG gegründet.