Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Streicheleinheiten versüßen Werkstatt-Alltag
Osterfeld/MZ. - Es ist Tag der offenen Tür in der Caritas-Behindertenwerkstatt in Osterfeld. Und Szenen wie diese gab es am Dienstag einige in der Einrichtung. Manch einer, der den Umgang mit Behinderten nicht gewohnt ist, war zumindest überrascht von Gesten, von Reaktionen und auch von der Arbeit, die 260 behinderte Mitbürger derzeit in der Osterfelder Werkstatt vollbringen.
Mehrere hundert Gäste, vor allem Verwandte und Bekannte von Betroffenen, nutzten die Gelegenheit, Einblicke zu gewinnen. Zumeist waren es Blicke in die aktuelle Produktion. In der Holzabteilung beispielsweise werden Teile für Badmöbel gefertigt, auch Gartenmöbel aus massivem Holz. "25 Behinderte sind allein in dieser Abteilung beschäftigt", sagt Gruppenleiter Andreas Kobelt. Der Mann weiß, worauf es bei der Arbeit in den Werkstätten ankommt: "Es muss exakt sein. Der Wunsch des Kunden wird erfüllt. Das sichert uns Aufträge."
Die Aufträge kommen auch aus der Metallbranche. Für ein Unternehmen in Rackwitz werden Aluminiumprofile bearbeitet, anderes Metall für eine Naumburger Firma. Die vielen Besucher an diesem Tag irritieren so manchen fleißigen Arbeiter zwar, aber ablenken lässt sich die Masse von ihnen nicht.
"Wer weiß denn schon, wozu ein behinderter Mensch fähig ist", sagt Peter Staufenbiel. Für den Geschäftsführer der Caritas Behindertenwerk GmbH Burgenlandkreis ist das keine Frage. Deshalb wohl auch hat er sich zielgerichtet für einen Erweiterungsbau an den Osterfelder Werkstätten stark gemacht. Am Dienstagmittag stellte er das Vorhaben vor, das ohne Fördermittel bis Mitte nächsten Jahres errichtet werden soll. Rund zwei Millionen Euro werden in Abstimmung mit Gesellschaftern und Verwaltungsrat des Bistums Magdeburg für den Bau einer Montagehalle und eines Sanitärtraktes auf den Tisch gelegt.
80 weitere Arbeitsplätze für Behinderte werden so entstehen. "Wir verlagern so den Metallbereich von Naumburg und Possenhain nach Osterfeld, können zugleich dadurch bessere Bedingungen für die seelisch Behinderten in Naumburg schaffen", begründet Staufenbiel.