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Mitarbeiter beschimpft Tafel Zeitz: Nach Anfeindungen gegenüber Mitarbeitern greift die Stadt hart durch

18.05.2017, 12:14
Christa Zöltsch gehört zu den Mitarbeitern der Tafelausgabestelle in Zeitz.
Christa Zöltsch gehört zu den Mitarbeitern der Tafelausgabestelle in Zeitz. Hartmut Krimmer

Zeitz - Nachdem die Mitarbeiter der Zeitzer Tafel zuletzt häufiger den Anfeindungen unzufriedener Bedürftiger ausgesetzt waren, greift die Stadt offenbar hart durch. Das sagte Serena Reyes-Fuentes im jüngsten Sozialausschuss der Stadt. „Wer sich nicht benehmen kann, dem wird der Sozialpass entzogen“, so die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung.

Mit diesem Pass verlieren Betroffene nicht nur die Berechtigung, das Hilfsangebot der Zeitzer Tafel und der Küche des Mehrgenerationenhauses in Anspruch zu nehmen. Auch zahlreiche Eintrittsermäßigungen – etwa für die städtischen Bäder, den Schlosspark oder das Museum – gelten für Sozialpassinhaber in Zeitz.

Tafel Zeitz: Mitarbeiter von Bedürftigen beschimpft

Hintergrund der Disziplinarmaßnahmen sind vermehrte Beschimpfungen der Mitarbeiter der Tafel in der Freiligrathstraße, die von Mitarbeitern des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD) betrieben wird. Dreimal pro Woche steht das Angebot allen Bedürftigen offen. Doch längst nicht jeder sei dafür dankbar, berichtete die zuständige Koordinatorin Sabine Schätzke im Ausschuss, so wie zuvor bereits gegenüber der MZ.

Die Tafel leiste keine Grundversorgung, sondern sei nur ein Hilfsangebot, sagte Schätzke zuletzt. „Außerdem leisten unsere Mitarbeiter schwere körperliche Arbeit, um immer volle Regale zu gewährleisten“, warb die Koordinatorin im Ausschuss um Verständnis. „Und dann werden sie dafür auch noch beschimpft.“ Zu Gewalt sei es glücklicherweise bislang noch nie gekommen.

Tafel Zeitz: 300 Bedarfsgemeinschaften erhalten Unterstützung

Rund 300 sogenannte Bedarfsgemeinschaften erhalten Unterstützung von der Zeitzer Tafel, berichtete Schätzke den Ausschussmitgliedern. Das sind 50 weniger als noch vor etwas mehr als einem Jahr. Sie setzen sich zusammen aus 430 Erwachsenen und 195 Kindern.

Die gesunkene Nachfrage erklärte die CJD-Koordinatorin auch damit, dass mittlerweile weniger Asylbewerber in Zeitz leben. Aber auch die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes mache sich in der Freiligrathstraße bemerkbar.

Derzeit bleibe der Bedarf in Zeitz stabil. „Wir haben jede Woche neue Anmeldungen und Abmeldungen.“ (mz)