1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Straftaten begangen, um Schulden zu bezahlen

Gefängnis wegen Betrugsversuchs Straftaten begangen, um Schulden zu bezahlen

Von Matthias Voss 06.05.2021, 08:10
Amtsgericht Zeitz
Amtsgericht Zeitz (Foto: Hartmut Krimmer)

Zeitz - „Sie haben ein massives Geldproblem. Ihre Schuldenlöcher, die teilweise aus Straftaten stammen, stopfen Sie mit neuen Straftaten. Das ist ein Teufelskreis“, sagte der Richter am Amtsgericht einem 39-jährigen Zeitzer. Zuvor hatte er ihn wegen versuchten Betruges zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. „Der Bewährungshelfer könnte Ihnen diesbezüglich sicher helfen“, meinte er noch. Bereits 2020 war er wegen Betruges in 16 Fällen zu einem Jahr Gefängnis, ebenfalls auf Bewährung, verurteilt worden. Damals entstand ein Schaden von gut 8.000 Euro. Dieses Urteil floss in das neue mit ein.

Wie damals hatte der Angeklagte auch diesmal zugegeben, dass er vor gut einem Jahr die persönlichen Daten eines Bekannten genutzt hatte, um Spielzeug auf einer Internet-Plattform zu verkaufen. Die fingierte Ware im Wert von 1.800 Euro hatte er aber gar nicht. Stattdessen schickte er ein Paket mit wertlosem Inhalt, „damit der Käufer eine Sendungsnummer bekommt und vielleicht schon mal zahlt. Das hatte er nämlich noch gar nicht“, erklärte der Zeitzer.

Über 20.000 Euro Schulden

Mit dem Erlös wollte er einen Teil seiner über 20.000 Euro Schulden begleichen. Die könnten sich demnächst noch weiter erhöhen. Denn aktuell liegt ein weiterer Strafbefehl über 4.500 Euro wegen Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Coronahilfen aus Hamburg gegen den 39-Jährigen vor. Auch in Sachsen-Anhalt soll er diesbezüglich fälschlicherweise Geld erhalten haben. Ein weiterer Strafbefehl wird erwartet.

„Natürlich haben wir es streng genommen hier nur mit einem versuchten Betrug zu tun. Aber Ihre Handlungsweise ist schon sehr dreist gewesen“, meinte der Staatsanwalt und beantragte genau die Gefängnisstrafe, die der Richter dann verhängte. „Das Damoklesschwert hängt über Ihnen. Sie brauchen dringend Hilfe was Ihre Schulden angeht. Denn wenn das so weitergeht, müssen wir Sie irgendwann wirklich einsperren“, warnte dieser den Angeklagten noch einmal zum Schluss. Der Zeitzer zeigte sich, wie schon während der gesamten Verhandlung, reumütig und nahm das Urteil auch sofort an. (mz)