Stielke attackiert die «Michael»-Jury
Zeitz/MZ. - Die Enttäuschung sitzt bei Stielke tief. "Ich habe binnen sechs Monaten in meiner Firma 17 Arbeitsplätze geschaffen. Wir haben einen Umsatz von einer halben Million Euro gemacht. Wir bilden einen Lehrling aus", sagt Thomas Stielke. Völliges Unverständnis zeigt der Geschäftsmann dafür, dass er bei der Vielzahl der Preise, die an jenem Abend verteilt wurden, gänzlich leer ausgegangen ist. Allein unter dem Gesichtspunkt Schaffung von Arbeitsplätzen reicht kein anderer Bewerber an die Zahl heran, die Stielke vorweisen kann. Deshalb sein Vorwurf: "Ich glaube, die Mitglieder der Jury haben nicht tiefgründig genug geprüft."
Es geht um Geld, um Prestige und Publicity. Und deshalb will der Chef von Gerüstbau Mitte Antwort auf seine Frage, ob bei der Preisvergabe leichtfertig entschieden wurde. Er jedenfalls komme sich gegenüber seinen Leuten im Unternehmen und gegenüber Geschäftspartnern "trottelig" vor, wenn er angesichts seiner Firmenbilanz einräumen müsse, mit seiner Bewerbung um den "Zeitzer Michael" leer ausgegangen zu sein. Auch die Aussage des Zeitzer Oberbürgermeisters Dieter Kmietczyk, der Mitglied der Michael-Jury ist, lässt Stielke an der Vergabepraxis zweifeln. Kmietczyk habe gegenüber dem Geschäftsmann bezüglich der Preisvergabe vielsagend geäußert: "Sie sehen mich fragend."
Anders ist die Position des Vorstandes des Paktes für Arbeit Zeitz. Von dort hieß es nach einer Beratung in dieser Woche: "Wir stehen zu der Entscheidung der Jury." Die setzt sich aus Vertretern der Stadt Zeitz, dem Burgenlandkreis, Unternehmen, der IHK und der Gewerkschaft zusammen. Die Jury war der Auffassung, die Firma von Thomas Stielke müsse sich noch ein Jahr am Markt beweisen, bevor sie preiswürdig sei.