1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Stadtsanierung in Osterfeld: Stadtsanierung in Osterfeld: Für und Wider Naturstein am Steinweg

Stadtsanierung in Osterfeld Stadtsanierung in Osterfeld: Für und Wider Naturstein am Steinweg

Von Iris richter 20.07.2015, 18:06
Der Osterfelder Steinweg ist eine der schlechtesten Straßen in der Stadt. Im kommenden Jahr sollen Straße und Fußwege erneuert werden.
Der Osterfelder Steinweg ist eine der schlechtesten Straßen in der Stadt. Im kommenden Jahr sollen Straße und Fußwege erneuert werden. c. Wujtschik Lizenz

Osterfeld - Während seit gut fünf Wochen der Abwasserzweckverband Naumburg am Osterfelder Hüterplan/Töpfersberg Schmutzwasserleitungen verlegt und diese Arbeiten scheinbar problemlos über die Bühne gehen, wirft die nächste Großbaustelle in der Kleinstadt ihre Schatten voraus.

Zum einen will das Land im kommenden Jahr genau in diesem Bereich seiner Landesstraße 190 die Straße erneuern und die Stadt in diesem Zusammenhang auch den Fußweg sowie die Nebenanlagen neu bauen. Zum anderen sollen aber auch im Steinweg, mitten in der Innenstadt, die Bagger rollen. Hier kommen ebenfalls neue Abwasserrohre in die Erde. Parallel dazu will die Stadt im Steinweg aktiv werden und die marode Straße samt Fußweg und Straßenbeleuchtung erneuern.

In der jüngsten Sitzung des Stadtrates stellte das Planungsbüro Möglichkeiten für die Fußweggestaltung vor, denn genau darauf will man das Hauptaugenmerk richten. Die Straße soll, da war man sich einig, mit einer Asphaltdecke versehen und lieber die jetzt vorhandenen historischen Pflastersteine aufgenommen, eingelagert und anderweitig verwendet werden.

Denn nicht zuletzt sind es auch finanzielle Zwänge, die der Stadt bei der Gestaltung sowohl der Straße als auch des Gehweges einen Riegel vorschieben. Da ist man schon froh, dass die Arbeiten als solche als Gemeinschaftsbaumaßnahme vonstatten gehen werden, was Kosten spart. Denn zum einen will man die Grundstückseigentümer nicht übermäßig belasten, die über die Straßenausbaubeitragssatzung an den Kosten beteiligt werden, zum anderen befindet sich die Stadt in der Haushaltskonsolidierung.

Immerhin auf rund 220.000 Euro belaufen sich die Kostenschätzungen für die Arbeiten im Steinweg, in dem rund 900 Quadratmeter Nebenanlagen und etwa 760 Quadratmeter Straße erneuert werden sollen. Zwischen 20 und 25.000 Euro könnte es teurer werden, wenn man sich beim Fußwegbau für ein Natursteinpflaster statt für Betonsteine entscheidet. Und genau darüber entspann sich eine Diskussion unter den Ratsmitgliedern.

Karlheinz Hoppert (Wählergruppe Signal) stellte die Frage, ob man sich diese Kostenerhöhung überhaupt leisten könne. Man müsse es vor den Bürgern vertreten können, so Hoppert. Bürgermeister Gerd Seidel (SPD) sah in der Nutzung von Natursteinpflaster und der Gestaltung des Steinweges ähnlich wie in der Rinnegasse/Rotegasse eine Aufwertung der kleinen historischen Altstadt. Kornelia Linke (CDU) sprach sich für die teurere Pflasterung aus, zumal man 25 Jahre gewartet habe, bevor überhaupt in der Innenstadt etwas passiert. Und ihr Fraktionskollege Hans-Peter Binder betonte zudem die höhere Nachhaltigkeit und Haltbarkeit von Naturpflaster.

Lutz Geweniger (SPD) machte deutlich, dass letztlich auch der Wert der Grundstücke gesteigert würde, wenn das Umfeld stimmt. In diesem Zusammenhang konnte Bürgermeister Seidel den Abgeordneten noch eine gute Nachricht überbringen, denn der Abriss des maroden Gebäudes Steinweg 2 scheint zu klappen.

Letztendlich wurde über das Für und Wider des Natursteinpflasters abgestimmt. Neun Stadträte stimmten dafür. Karlheinz Hoppert und Michael Girke plädierten für die billigere Variante und stimmten mit Nein. (mz)