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SPD SPD: Partei sucht breitere Basis

Von Andreas Richter 02.09.2001, 16:29

Weißenfels/MZ. - Dass in der Kürze tatsächlich viel Würze liegen kann, bewies Heiner Iseler am Sonnabend auf dem Kreisparteitag der SPD in Weißenfels. Ehe er sich erfolgreich zur Wiederwahl stellte, umriss Iseler kurz und in wohl gesetzten Worten noch einmal einige jener Inhalte, die seine knapp zweijährige Amtszeit bestimmten.

Da ist die Kreisgebietsreform, auf die sich die Sozialdemokraten aus Weißenfels und dem Burgenlandkreis mit regelmäßigen gemeinsamen Treffen vorbereiten. Da der Burgenlandkreis den geforderten Mindestwert von 150 000 Einwohnern für einen künftigen Landkreis nicht erreichen kann, gebe es aufgrund der geografischen Lage für den südlichen Nachbarn praktisch keine Alternative zu einem Zusammengehen mit Weißenfels, stellte Iseler fest. Für Weißenfels sei wichtig, dass der Landkreis im Zuge der Reform nicht aufgeteilt wird. Auf der Habenseite der letzten beiden Jahre verbuchte der Kreisvorsitzende die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Junger Sozialisten (Jusos), die allerdings weitere Impulse gebrauchen könnte, und Angebote zur Sachdebatte wie etwa eine Klausurtagung zum Ausländerrecht. Als d e n Erfolg der Sozialdemokraten schlechthin bewertete Iseler die Landratswahl in diesem Jahr. Ein kompetenter und durchsetzungsfähiger Kandidat gepaart mit professionellem Wahlkampf - dieses Rezept solle man sich für künftige Entscheidungen merken. In den Geruch von Schönfärberei wollte der Kreisvorsitzende dann aber doch nicht geraten. Und so sprach er unter anderem auch die Bemühungen um die Herausgabe eines Infoblattes für alle Parteimitglieder an, die letztlich an mangelnder Mitarbeit der Ortsvereine und der Abgeordneten verschiedener Ebenen scheiterten.

Um die Verbreiterung der Basis einer Partei mit rund 160 Mitgliedern und zehn Ortsvereinen im Landkreis ging es auch in der kurzen Aussprache zum Bericht. Hans Püschel aus Krauschwitz appellierte, die Arbeit in den Gemeinden zu verstärken und sich um die Gründung weiterer Ortsvereine zu bemühen.

Die selbst auferlegte Frauenquote machte den Sozialdemokraten bei den Wahlen für den neuen Kreisvorstand zu schaffen. Nachdem Heiner Iseler mit 25 Ja-, sechs Nein-Stimmen und einer Enthaltung als Vorsitzender wiedergewählt worden war, standen drei Kandidaten für zwei Stellvertreter-Posten zur Auswahl. Während Landrat Rüdiger Erben mit 30 von 31 möglichen Stimmen ein deutliches Votum erhielt, konnte der zweite männliche Kandidat Stephan Gutjahr trotz seiner 18 Stimmen nicht als Stellvertreter bestätigt werden. Die Dritte im Bunde, Ursula Franke, erhielt zwar im ersten Wahlgang nur neun Stimmen, doch die Wahlordnung der Partei sieht vor, dass einer der beiden Stellvertreter des Vorsitzenden weiblich sein muss. So hatten die Delegierten noch einmal über Ursula Franke zu entscheiden - mit 17 Ja- und 13 Nein-Stimmen fiel das Votum für Franke allerdings alles andere als überzeugend aus.