Sommercamp in Droyßig Sommercamp in Droyßig: Ranch lädt Kinder zum Reiten ein

droyssig/MZ - Ganz ruhig zieht die Haflinger-Stute Lucy ihre Runden. Auf ihrem Rücken sitzt Marie Lerz und die Kinder in der Runde werfen ihr abwechselnd einen Ball zu. Ein paar Runden später wechselt das Mädchen ihre Position und reitet rückwärts - Sommercamp auf der Kiefernbergranch in Droyßig. 27 Kinder folgen der Einladung. „Es ist ein Workcamp für Anfänger, Einsteiger und Umsteiger“, sagt die Ranchbesitzerin Kathrin Meinhardt. Aus diesem Grund stehen vor allem Übungen auf dem Programm, die Vertrauen zwischen Reiter und Pferd schaffen sollen.
„Hier kann man gut Reiten lernen, ich mag die ruhige liebe Haflinger-Stute“, schwärmt die 15-jährige Marie. Seit etwa drei Jahren kommt sie einmal in der Woche auf die Ranch. „Durch das Reiten werde ich ruhiger und lerne, mich besser zu konzentrieren. Das wiederum hilft mir in der Schule“, erzählt Marie weiter. Man müsse das Pferd genau beobachten, mal spitzt es die Ohren, dann wieder wedelt es mit dem Schweif. Zwischen Mensch und Tier baut sich ein Verhältnis auf. Denn bevor die Kinder reiten dürfen, werden die Pferde geputzt und das Zaumzeug angelegt.
Auf dem Kiefernberg Droyßig verwirklichte sich Kathrin Meinhardt vor acht Jahren ihren Traum von einem Pferdehof. Inmitten einer Plantage verbindet sie ihre jahrzehntelangen Reiterfahrungen und ihren Beruf als Ergotherapeutin und bietet auch therapeutisches Reiten für Kinder mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen wie ADHS an. Auch Schulklassen und Kindergartengruppen gehören zu den Gästen. (yve)
„Ich sitze sogar auf dem Pferd, ohne mich festzuhalten“, erzählt Sophie Marx ganz stolz. Die Neunjährige kommt regelmäßig mittwochs her. „Reiten ist für mich ein schöner Ausgleich zur Schule, nach einer Runde auf dem Pferd tut mir auch der Rücken nicht mehr weh“, sagt sie. Doch an diesem Tag möchte sie kreativ arbeiten und gestaltet sich ein schönes T-Shirt. Anke Baudach, eine von mehreren helfenden Müttern, bedruckt gemeinsam mit den Kindern farbenfrohe T-Shirts. Nur einen Steinwurf weiter lodert ein kleines Lagerfeuer, darüber wird das Mittagessen gekocht. Am Nachmittag lädt eine andere Mutter die Kinder zum gemeinsamen Filzen ein.
Ein Liebling der Kinder ist „Chic“, denn es ist ein richtiges Indianerpferd der Rasse Appaloosa. Ursprünglich stammt die Rasse vom spanischen Pferd ab, welches im 18. Jahrhundert nach Nordamerika importiert wurde. Dabei hat der Droyßiger Chic eine Besonderheit - er trägt Herzen. Das herzförmige Fleckenmuster zieht sich über den ganzen Körper. „Sitzt man auf seinem Rücken, so sitzt man direkt auf einem Herz“, zeigt Kathrin Meinhardt die auffällige Musterung. Chic ist besonders ruhig und gelassen, sehr zutraulich und anhänglich, gut für die Ausbildung geeignet. An diesem Tag steht er auf der Weide. „Das Pferd ist ein Lauftier, aus diesem Grund gehen die Pferde bei uns das ganze Jahr auf die Koppel“, erklärt Kathrin Meinhardt.
