Sommer ohne Maden? Sommer ohne Maden?: Biotonne ist derzeit ein heikles Thema

Zeitz - Wo ist die Biotonne? Immer der Nase nach. Doch genau so soll es ja nicht sein. Denn meist stinkt es dann nicht nur zum Himmel, sondern es gibt auch Madenbefall und eine Ansammeln dicker Fliegen - die ihre Eier ablegen, aus denen dann innerhalb weniger Tage die Maden schlüpfen. Mit ein paar Tricks und Tipps kann man aber selbst an heißen Tagen vorbeugen. Kathrin Stehfest, Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd AöR (Awsas), hat für die MZ zusammengetragen, worauf es ankommt.
Hinweise gibt es auch von ökologischen Verbraucherportalen. Und da in dieser Woche im Entsorgungszyklus ohnehin die braunen Tonnen dran waren, lässt sich der eine oder andere Hinweis noch ganz gut umsetzen.
Wo fängt man mit dem Vorbeugen am besten an?
Die Vorsorge beginnt hier tatsächlich in der eigenen Küche. In vielen Haushalten gibt es getrennte Abfallbehältnisse, wo bereits Fliegen ihre Eier in die organischen Reste legen. Deshalb ist zu empfehlen, diese Behälter mit Zeitungspapier auszulegen, geschlossen zu halten und regelmäßig zu entleeren. „Die Awsas weist darauf hin, auf biologisch abbaubare Plastiktüten zu verzichten, da diese im Kompostierungsprozess des Kompostwerkes Weißenfels nicht abgebaut werden können“, so Stehfest.
Was kann man beim Entsorgen im Abfalleimer tun?
Typische Küchenabfälle wie gekochte Speisen, Fleisch- und Knochenreste kann man in Papier einwickeln oder man verwendet Papiertüten. Auch beim Biomüll gilt wie generell: Müllvermeidung. Nach dem Leeren sollte man den Bio-Abfalleimer gründlich auswaschen und gegebenenfalls mit Essig ausspülen. Bio- beziehungsweise Enzymreiniger wie Biodor oder BactoDes beseitigen Gerüche im Eimer zuverlässig. Und vor allem sollte man den Eimer so oft wie möglich entleeren und nicht warten, bis er randvoll ist.
Was sollte man an und in der Biotonne tun?
Um Geruchsbelästigungen und Madenbefall vorzubeugen, ist das Binden der anfallenden Flüssigkeit in der Biotonne wichtig. Dabei kann zum Beispiel Zeitungspapier sehr hilfreich sein, denn Papier hilft, Flüssigkeit zu binden und das wiederum trägt dazu bei, die Geruchsbildung zu vermindern. Legt man den Tonnenboden mit Zeitungspapier aus, minimiert dies unangenehme Gerüche. Zudem besteht auch die Möglichkeit, den Bioabfall vor der Entsorgung in die Biotonne auch in Zeitungspapier einzuwickeln.
Beim Einfüllen von Rasenschnitt sollte dieser zuvor etwas abtrocknen. Durch Verklebung stellt er ansonsten einen idealen Nährboden für Bakterien und Schimmel dar und verursacht somit Gerüche.
Worauf sollte ansonsten noch geachtet werden?
Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Deckelrand der Biotonne sauber ist, da dieser für Fliegen ein bevorzugter Eiablageplatz ist. Bei der Reinigung hilft z. B. das wöchentliche Abwischen des Randes mit Essigwasser. Bei der Standortwahl für die Biotonne ist ein schattiger Ort zu bevorzugen. Der Tonnendeckel ist optimalerweise geschlossen zu halten.
Was, wenn doch einmal nachgeholfen werden muss?
Im Bau- und Gartenhandel findet man verschiedene Mittel, die für mehr Hygiene in der Biotonne sorgen. Dieses Biotonnenpulver, meist auf Basis von Gesteinsmehl, ist kompostierbar und biologisch abbaubar. Es kann also ohne Schaden eingesetzt werden. Vor allem aber verhindert es die Entstehung von Schimmelpilzen und überdeckt gleichzeitig die Zersetzungsgerüche in den Küchenabfällen.
Auch handelsüblicher Kalk aus dem Baumarkt ist ein bewährtes Mittel zur Vorbeugung von Maden. Er wirkt wasserentziehend und nimmt den Maden die notwendige Feuchtigkeit. Bei extremer Geruchsbelästigung hilft darüber hinaus Haushaltsnatron. Hiermit kann man die Biotonne gründlich reinigen, so dass Geruch keine Chance mehr hat. „Auf den Einsatz von Chemie ist in jedem Falle zu verzichten“, macht Katrin Stehfest noch einmal deutlich, „da sie eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Haustieren bedeutet.“
Welche Tipps sind ansonsten schon bewährt?
Auch Eierverpackungen aus Pappe lassen sich gut auf den Boden der Tonne legen. Selbst Tannenzweige werden am Boden und - ebenso wie Papier - zwischen den Bioabfällen gern genutzt. Unbehandelte Sägespäne saugen ebenfalls sehr gut Flüssigkeit auf. Wer mag, kann sich gleich eine Sprühflasche mit Essigessenz-Wasser bereitstellen und damit die Innenseite vom Tonnendeckel und den Rand absprühen. Natron ist übrigens ein perfektes Hausmittel zum Reinigen der Tonne. (mz)