MZ begleitet das mobile Team So läuft die Corona-Impfung in den eigenen vier Wänden in Zeitz
In Zeitz ist das mobile Team des Impfzentrums Zorbau auf Tour. Wie so ein Termin bei einer 93-Jährigen zu Hause abläuft.
Zeitz - Endlich sind sie da: Zwei Rettungssanitäter und eine Ärztin schlüpfen schnell in ihre Schutzanzüge, bevor sie die Wohnung von Goldina Wolff-Patz betreten. Die 93-jährige Zeitzerin hatte seit Januar auf ihre erste Corona-Impfung gewartet.
„Seit das mit Corona losging, war ich fast nur in meiner Wohnung“, erzählt die ehemalige Erzieherin. Da ein Termin im Impfzentrum aufgrund ihrer Osteoporose nicht in Frage kam, konnte ihr Neffe eine Impfung in ihrer Wohnung organisieren.
Straffer Zeitplan für das mobile Impfteam des Zentrums in Zorbau
Für das mobile Team aus dem Impfzentrum in Zorbau ist es schon die dritte Impfung an diesem Morgen kurz nach 9 Uhr. Insgesamt 17 Termine rund um Zeitz stehen bis zum späten Nachmittag an. Geimpft werden alle diejenigen Personen, die nicht ins Zeitzer Impfzentrum kommen können, wie zum Beispiel Bettlägerige.
Die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz Matthias Eifler und Frank Holstein aus Zeitz sind für die Dokumentation, das Aufziehen der Ampullen und mögliche Notfälle zuständig, während Kinderärztin Katja Fechtel die Impfung durchführt.
Patientin soll sich nach Impfung ausruhen und viel trinken
Aber zuerst füllt Fechtel zusammen mit Wolff-Patz einen Anamnesebogen zu ihrem Gesundheitszustand aus. „Für jeden Impfstoff gibt es einen speziellen Anamnesebogen“, erklärt Sanitäter Holstein. Die Seniorin soll mit dem Biontech-Impfstoff geimpft werden. Fechtel erklärt ihr, wie er funktioniert: „Bei diesem mRNA-Impfstoff wird ein kleines Stück Bauplan für ein Eiweiß gespritzt.
Und dann weiß der Körper, wie er das Eiweiß vom Corona-Virus bauen muss. Daraufhin reagiert das Immunsystem und muss Abwehrstoffe dagegen bilden. Das ist das, was man ein bisschen merken kann, wenn man Kopfschmerzen oder Schwindel nach der Impfung kriegt.“ Die Ärztin betont, dass die Seniorin sich nach der Impfung ausruhen und viel trinken soll.
15 Minuten wartet Impfteam für mögliche allergische Reaktionen
Und dann geht es schon los: Fix wird eine Stelle am linken Oberarm desinfiziert, dann reicht Sanitäter Holstein die Spritze aus der gekühlten Isolierbox und nach wenigen Sekunden ist es geschafft. 15 Minuten wartet das Team noch, falls es zu einer der seltenen allergischen Reaktionen kommt.
Seit sechs Wochen arbeite Holstein für das Impfzentrum. „Manch einer kollabiert mal vor Aufregung, aber nicht wegen des Impfstoffs“, sagt er. Auch die Seniorin Wolff-Patz scheint die Impfung gut zu vertragen und bleibt gelassen: „Es geht, ich bin ja eh ein bisschen hart verpackt“, lacht sie. (mz/Silvia Kücken)