Schulprojekt Schulprojekt: Manege frei für Zirkuskinderschar
Rippach/MZ. - "Manege frei für die erste Glanznummer, jetzt sehen Sie abenteuerliche Kunststücke auf dem Pferderücken", klingt ihr das Startzeichen im Ohr. Denn die ganze Woche haben die Kinder die Abläufe geübt, im Rahmen eines Projektes das Schulhaus gegen das Zirkuszelt mit dem wohlklingenden Namen "Casselly" darauf eingetauscht.
"Unglaublich, was die Kaselowskys in diesen paar Tagen geschafft haben", staunt die Schulleiterin Martina Amthor. Nach der Begrüßung durch Zirkusdirektorin Doris Kaselowsky laufen die Kinder diszipliniert in der Manege auf und strahlen ihre Lehrerinnen und Eltern, die die Neugierde schon vor der Gala-Vorstellung auf die Publikumsplätze gelockt hat, an.
Schon mit ihren Verbeugungen verbreiten sie den besonderen Charme von Zirkuskünstlern. Und als sie auf dem Pferderücken ihre Kunststücke zeigen, kann man glatt annehmen, sie sind wie die vier Kaselowsly-Töchter, die das Programm begleiten, in der Manege aufgewachsen. Damit eine kleine Unsicherheit sich nicht gleich zum großen Malheur auswächst, begleiten noch Vater Kaselowsky und Mitarbeiter Paul die turnenden Reiterinnen auf ihren Runden.
Deutlich ist auch zu spüren, dass die beiden Hunde - die Stars der nächsten Nummer - voll auf Daniela (17 Jahre) fixiert sind. Sie hat ihnen beigebracht, durch die Arme von Sebastian Schneider zu springen, wenn er mit einem Stab vor seinem Körper das Sprungloch anzeigt. Das Vertrauen zwischen den Kindern und den Hunden ist groß, denn niemand zuckt erschreckt zusammen, wenn der große Gerome zum Sprung ansetzt und über die ganze Kinderschar springt. Mit Rocky gibt es nur etwas Sorgen wegen der Disziplin, denn der kleine Mischling ist selbst erst kurze Zeit im Zirkus. Doch angeleint springt er brav über die vor ihm aufgebauten Hindernisse.
Gelenkig und mutig zeigen sich die Mädchen und Jungen am französischen Halbmond, der sonst Jessicas (14) Gerät ist. Die Zirkusdirektorin selbst hat die Wünsche der Kinder behutsam auf die Nummern gelenkt, die ihnen den größten Erfolg versprechen. Auf dem Drahtseil, am Trapez, beim Bodenturnen, mit dem Hula-Hoop-Reifen und am Luftreifen sind die akrobatischen Talente zu erkennen. Den Umgang mit Tieren können die Mädchen und Jungen auch an der Taubennummer zeigen.
Doch erst einmal heißt es "Manege frei" für die Putzkolonne. Und sofort wimmelt es zu flotter Musik im Publikum an Putzteufeln mit Staubwedeln, während der rote Teppich abgefegt und die Gerätschaft gewechselt wird. Die Clownsschau ist für Sebastian Werner und Philip Köpsel die Gelegenheit sich mal qualifiziert anzustänkern. Denn die Sache mit dem Wahrheitswasser von "Banane", nach dessen Genuss man sofort die Wahrheit spricht, ist die Aufregung der "alten Gurke" schon wert, die das Essigwasser verspritzend "Banane" aus der Manege jagt.
Am Samstag 14 Uhr ist die Galavorstellung der Kinder im Zirkus Casselly auf dem Festplatz Großgöhren für die Öffentlichkeit zu erleben. Familie Kaselowsky und ihr Team halten eigene Nummern als Überraschung bereit. Eintritt 6 Euro.