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Sanierung in Zeitz Sanierung in Zeitz: Volkshochschule wird umgebaut

Von Yvette Meinhardt 14.11.2013, 16:28
Kathrin Meuche von der Firma Holzbau Meuche mit Sitz in Pirkau restauriert zehn alte Türen aus der Volkshochschule in Zeitz.
Kathrin Meuche von der Firma Holzbau Meuche mit Sitz in Pirkau restauriert zehn alte Türen aus der Volkshochschule in Zeitz. Hartmut Krimmer Lizenz

Pirkau/MZ - Ein Geruch nach Holz, Rauch und frischer Farbe liegt in der Luft. Kathrin Meuche steht in der Holzwerkstatt Meuche ihren Mann. Zehn Holztüren befreit sie von alter Farbe, brennt die Reste ab, schleift sie danach mit feinem Sandpapier und bereitet sie für einen neuen Anstrich vor.

„Mein Mann hat mich vor vielen Jahren mit seiner Liebe zum Baustoff Holz angesteckt, irgendwann fing ich bei ihm an, erst im Büro, dann immer öfter in der Werkstatt und auf Baustellen“, erzählt Kathrin Meuche. Vor allem für historische Teile hat sie mittlerweile ein Händchen. So stammen die Türen aus der alten Berufsschule in Zeitz, dem heutigen Sitz der Kreisvolkshochschule. Besonders schön sind die alten Beschläge, die nach der Restaurierung wieder voll zur Geltung kommen.

Die Volkshochschule Burgenlandkreis mit Sitz in Zeitz beherbergt ab dem Frühjahr mehrere Außenstellen der Kreisverwaltung. Nach dem Umbau ziehen im Frühjahr 2014 Straßenverkehrs-, Jugend-, Gesundheits- und Veterinäramt im zweiten Obergeschoss ein. Darüber hinaus halten das Bauordnungs- und das Ordnungsamt des Burgenlandkreises in der Volkshochschule regelmäßige Sprechtage ab. (yve)

Das altehrwürdige Gebäude am Zeitzer Nicolaiplatz wird umgebaut. Im zweiten Obergeschoss werden Räume für die Kreisverwaltung eingerichtet. „Das Haus in der Schädestraße haben wir nach dem Hochwasser aufgegeben. Jetzt laufen Umbauarbeiten in der Volkshochschule auf Hochtouren“, erklärt Angelika Renner, Dezernentin der Kreisverwaltung. Aus Klassenräumen werden Büros, neue Wände werden eingezogen, Treppen und Türen im Obergeschoss saniert. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Ämter Ende des ersten Quartals, also im Frühjahr 2014 , einziehen. Die Zargen werden von der Firma Meuche vor Ort restauriert. „Der Hauptteil unserer Aufträge kommt aus dem öffentlichen Bereich“, verrät Kathrin Meuche.

So hat die kleine Vier-Mann-Firma aus Pirkau ihre Spuren in der Marienschule Naumburg, ein Teil des Domgymnasiums, hinterlassen. „Hier haben wir zum Beispiel die repräsentativen Eingangstüren aus schweren Holz wieder aufgearbeitet, aber auch 40 weitere Türen im Schulhaus“, fährt die 45-Jährige fort. Das sei schon eine besondere Herausforderung gewesen, denn immerhin gehört das Domgymnasium zu den ältesten Schulen in Deutschland überhaupt. Es geht auf eine Domschule zurück, die nach der Verlegung des Bischofssitzes 1028 von Zeitz nach Naumburg in den bischöflichen Räumen unmittelbar neben dem Naumburger Dom gegründet wurde. Erste urkundliche Erwähnung fand sie 1088 durch Bischof Günther von Naumburg. Dieser historischer Hintergrund sei für die Handwerker ein besonderer Ansporn gewesen, eine Visitenkarte ihres Könnens zu hinterlassen.

Aber auch in einer Kindertagesstätte in Hohenmölsen hat die Holzfirma gearbeitet, Fenster erneuert, Zaun und Überdachung gebaut. Und auch die Türen auf der Kegelbahn am Thälmannstadion in Zeitz stammen von der Firma Meuche und haben auch das Jahrhunderthochwasser der Weißen Elster gut überstanden.

Im nächsten Jahr feiert der kleine Familienbetrieb sein 25-jähriges Bestehen, denn kurz vor der Wende, nämlich am 1. Juni 1989, gründete der gelernte Bautischler das Unternehmen. Man findet es gleich am Ortseingang von Pirkau, wo Roland Meuche als Ortsbürgermeister auch seit vielen Jahren die Geschicke des kleinen Dorfes - es wurde mittlerweile nach Zeitz eingemeindet - lenkt.

Zunächst werden die alten Türen von der Farbe befreit.
Zunächst werden die alten Türen von der Farbe befreit.
Hartmut Krimmer Lizenz