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Spenden für den schiefen Kirchturm Predel Sanierung: Arbeitsplatz in 37 Meter Höhe

Böse Überraschung bei der Sanierung in der Elsteraue: Balken am Turm sind sehr stark beschädigt. Wie es jetzt weitergehen soll.

Von Yvette Meinhardt 26.03.2025, 12:00
Einen Arbeitsplatz in 37 Meter Höhe haben Sven Kohlberg von der Firma Fabian GmbH aus Magdala und Konrad Zitzmann ( rechts).
Einen Arbeitsplatz in 37 Meter Höhe haben Sven Kohlberg von der Firma Fabian GmbH aus Magdala und Konrad Zitzmann ( rechts). Foto: René Weimer

Predel/MZ. - Es geht voran am schiefen Turm von Predel. Für rund 330.000 Euro soll der Kirchturm saniert werden. Das Gerüst steht. Jetzt wurden alle Schieferziegel heruntergenommen und da wurde eine „neue Baustelle“ entdeckt. „Die vier großen Holzbalken auf denen der Turm aufliegt, sind in schlechtem Zustand. So wollen wir einen Ringanker am Fuß setzen, das Holz verstärken und damit dem Turm zusätzlichen Halt geben“, sagt Henry Steinhauf. Der Gerüstbauer hatte mit seinen Männer nicht nur das Gerüst gestellt, sondern nimmt auch an den Bauberatungen teil. „Einmal in der Woche bin ich auf der Baustelle, denn die Sanierung des Turmes liegt mir am Herzen. Ich bin in Predel aufgewachsen und das ist unser Wahrzeichen“, sagt er.

Ein Herz für den schiefen Turm in Predel

Am Sonntagnachmittag trafen sich zahlreiche Predeler in ihrer Kirche. Gemeinsam wurde gefachsimpelt und der Baufortgang in Augenschein genommen. „Ich bin begeistert, wie die Leute ein Herz für unseren schiefen Turm zeigen. So haben wir beispielsweise alte Schieferziegel vom Turm beschriftet und am Sonntag in der Kirche verkauft. Wir erhielten zahlreiche Spenden“, sagt Ellen Heinichen, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Insgesamt seien derzeit rund 3.000 Euro an Spenden aus der Bevölkerung eingegangen.

Ellen Heinichen hat die nicht leichte Aufgabe, weiter Geld für die Sanierung zu sammeln. Eine wichtige Hilfe ist ihr bei den Arbeiten Konrad Zitzmann. Er ist bereits 75 Jahre alt und fungiert als Bauleiter vor Ort. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man in meinem Alter noch gebraucht wird“, sagt Konrad Zitzmann und steigt mehrfach in der Woche auf das Baugerüst. Der Turm selbst ist derzeit mit Unterspannbahnen gesichert.