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RHD-Viren der China-Seuche überleben RHD-Viren der China-Seuche überleben: Tote Kaninchen auf keinen Fall vergraben

Von Angelika Andräs 08.11.2017, 08:26
Kleintierzüchter sind alarmiert: Die Virusinfektion RHD breitet sich unter Kaninchen weiter aus. 
Kleintierzüchter sind alarmiert: Die Virusinfektion RHD breitet sich unter Kaninchen weiter aus.  dpa-tmn

Zeitz - Über 200 Kaninchen sind in den letzten drei Wochen in der Umgebung von Zeitz gestorben. Möglicherweise an der Rabbit Haemorrhagic Disease, kurz RHD. Die Symptome und der Verlauf der Krankheit sprechen zumindest dafür.

Wenn die so genannte Chinaseuche die Todesursache ist, dann stellt sich aber auch die Frage: Was soll - oder muss - mit den toten Tieren passieren? Einfach im Garten vergraben darf man sie nämlich auf keinen Fall.

Nachweis des RHD-Virus bei Kaninchen schwierig

Nachweisen lässt sich RHD bei den bislang bekannten Fällen nicht mehr, da keiner der betroffenen Züchter seine toten Tiere im Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Stendal auf das Vorkommen der RHD untersuchen ließ. Jetzt meldete sich ein weiterer Kaninchenhalter bei der MZ, der innerhalb von drei Tagen in der vergangenen Woche 17 Tiere verloren hat.

Er sagte ebenfalls, dass seine Tiere alle nötigen Impfungen erhalten haben, also zweimal geimpft wurden, und in diesem Jahr auch die Folgeimpfung erhielten. Nun will er es genau wissen und eines der verendeten Kaninchen testen lassen. „Auch wenn es am Ende dann nur die Gewissheit für mich ist“, sagte er, denn RHD ist nicht meldepflichtig.

Tierzuchtverband warnt vor leichtfertigen Umgang

Deshalb gibt es auch keine gesicherten Zahlen, wie viele Fälle in einer Region, landes- oder bundesweit auftreten. Und es gibt auch keine behördlichen Meldungen über verstärktes Auftreten der gefährlichen Seuche.

Allerdings warnen Tierzuchtverbände und das Bundesinstitut für Tiergesundheit vor einem allzu leichtfertigen Umgang mit der Virusinfektion. Und weisen auch mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass an RHD gestorbene Kaninchen verbrannt werden müssen. Werden sie begraben, so überdauert der Virus Jahrzehnte, da er im verwesenden Tier unter der Erde günstige Bedingungen vorfindet. (mz)