Reit- und Fahrverein Rippachtal Reit- und Fahrverein Rippachtal: Weil auf die Männer zu Hause Verlass ist
Kleingöhren/MZ. - Was gibt es Schöneres, als die Zeit bei den Pferden zu verbringen? Nur Steve Schneider (12) weiß eine Antwort darauf, schwingt sich demonstrativ auf den kleinen Hublader und fährt einen Ballen Heu in den Stall. Er liebt die Technik auf dem Kleingöhrener Bauernhof, der das Domizil des Reit- und Fahrvereins Rippachtal ist, ebenso wie die Tiere. Gemeinsam mit Maria Hopf (15), Antje Großmann (12), Maria Buba (13), Heike Gemmer (13) und Vanessa Latz (9) gehört er zu denen, die sich hier täglich um die Pferde kümmern. Selbst Heiligabend ist da nicht ausgenommen. Außer Mutti Silvia hat sich ihm an diesem Tag sogar seine Schwester Christin (17) angeschlossen, weil das herrliche Winterwetter nach getaner Arbeit noch eine Schlittenpartie mit den Ponys verspricht.
So packen schließlich 22 Hände zu, damit die 33 Pferde auf dem Hof gut versorgt werden. Da muss zunächst kontrolliert werden, dass das Wasser nicht eingefroren ist, und dann ist erst einmal Futter ist zu verteilen. Während die Pferde sich auf der Koppel auslaufen können, wird drinnen ausgemistet und Heu verteilt. Wenn sich Maria Hopf der Pflege von Lanze und Lanzelott widmet, ist das für sie schon die zweite Schicht. Denn bevor sie sich in Poserna auf ihre Sarah schwingt, um hinüber zu den Vereins-Ställen zu reiten, will das Pferd, mit dem sie seit zehn Jahren aufwächst, auch erst einmal gestärkt sein. Wie Antje Großmann, die schon von ihrer Sunny erwartet wird, haben die meisten Kinder schon ein eigenes Pferd auf dem Reiterhof stehen und andere mit in Pflege. Deswegen ist es selbstverständlich, sich Weihnachten auch um ihr tierisches "Familienmitglied" zu kümmern.
Dafür stehen zu Hause die Männer mit ein, indem sie den weihnachtlichen Haushalt übernehmen, erklärt Silke Hopf die Arbeitsorganisation. Dabei wird ihr Mann Fank sogar besonders gefordert, geht sie doch auch noch einmal zur abendlichen Fütterung aus dem Haus. "Da gibt''s eine Schaufel Hafer mehr", verrät sie zur Bescherung. Zwei, drei Stunden Arbeit muss man früh im Stall schon rechnen, dann noch das Vergnügen des Schlittenfahrens oder eines Ausritts. . .
"Wir werden zur Kaffeezeit erst erwartet", sagt Silvia Schneider beruhigt. Mit dem Handy in der Jackentasche sieht sie sich für jedes häusliche Problem gewappnet. Und prompt klingelt es. Da hat ihr Mann Norbert doch irgend etwas nicht gefunden. Bei Familie Latz kommt der Vater ohne Nachfrage aus, doch hat er dieses Jahr auch Nicole (16) an seiner Seite, die erkrankt zu Hause bleiben musste und so mit nach Weihnachtsbaum, -braten und -geschenken sehen kann.