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Premiere Würchwitzer Filmstudio Premiere Würchwitzer Filmstudio: Der Geist der Olsenbande lebt

Von Torsten Gerbank 07.12.2015, 08:12
Benny, Yvonne, Egon und Kjeld tanzen zur Filmpremiere mit Mädchen der Tanzfabrik Lucka auf der Bühne.
Benny, Yvonne, Egon und Kjeld tanzen zur Filmpremiere mit Mädchen der Tanzfabrik Lucka auf der Bühne. Marco Junghans Lizenz

Alttröglitz - Am Ende muss Egon Olsen alias Friedrich-Karl Steinbach gar nicht in den Knast. Er will es aber. Weil er keine Lust hat, wie seine Gaunerkollegen Kjeld (Andreas Schaller) und Benny (Steffen Gruner) 100 Stunden Gartenarbeit im Naumburger Domgarten zu leisten, marschiert er freiwillig zum Gefängnis, muss aber feststellen, dass es geschlossen ist und zum Verkauf steht. Und prompt hat Egon die Lacher des Publikums wieder auf seiner Seite.

„Die Olsenbande und die Hand des Königs“, der fünfte Film des Würchwitzer Gaunertrios, hatte Samstagabend auf großer Leinwand im Hyzet Kultur- und Kongresszentrum in Alttröglitz Premiere. Rund 900 Gäste, laut Klubhausleiter Klaus-Dieter Deuser so viele wie selten, sind in das Haus gekommen, um das Spektakel zu erleben. Und das war es wirklich. Das Filmstudio Würchwitz, allen voran Helmut (Humus) Pöschel, hat die Premiere wahrhaft zelebriert. Gut vier Stunden lang unterhielt es die Gäste mit Sketch, mit Musik vom Beat-Club Leipzig, mit Tänzen der Tanzfabrik Lucka und natürlich mit Sofagesprächen auf der Bühne.

Der Film selbst strapazierte die Lachmuskeln des Publikums rund 70 Minuten und erntete am Ende viel Beifall und Jubelpfiffe. Langweilig wurde er nie. Der Streifen hat mit Verfolgungsjagd, Szenen, in denen Requisiten für den eigentlichen Coup gestohlen werden und einer Entführung Egons das zu bieten, was der Zuschauer kennt aus den eigentlichen Filmen des berühmten dänischen Gaunertrios Olsenbande. Nur, dass die Handlung zu großen Teilen im Burgenlandkreis spielt und viele Nebendarsteller aus dem Alltag bekannt sind.

Und wenn das Würchwitzer Trio so im Gänsemarsch über die Leinwand huscht, könnte man glauben, das Original wäre auferstanden: Egon mit schnellen energischen Schritten, die Melone auf dem Kopf, die Zigarre im Mund, Benny hinterher, mit karierter Jacke, tänzelndem Schritt und viel zu kurzer Hose und dann noch Kjeld, mit der Hebammentasche unter dem Arm. Ebenfalls sehr authentisch: Kjelds Frau Yvonne (Steffi Pöschel), sie ist schrill, selbstbewusst hat immer den Durchblick.

„Der Film war super, nur das Ringsherum war vielleicht ein bisschen lang“, stellte Ines Krieger aus Teuchern am Ende fest. Eine schauspielerische Leistung wollte sie nicht herausheben. „Sie waren alle gut und haben die Charaktere der eigentlichen Darsteller gut rübergebracht“, sagte sie. Ähnlich die Meinung von Jörg Kranz. „Der Film war spitze, die Schauspieler sehr gut. Aber“, so der Mann aus Kayna, „sie sollten mehr im Würchwitzer Dialekt sprechen.“

Auch Kirsten Schwalbe aus Lucka meinte, jeden der eigentlichen Darsteller in den Würchwitzern erkannt zu haben. Es sei ein sehr schöner Abend gewesen. Adolf Krombholz aus Sangerhausen sprühte vor Lob: „Ich haben riesengroßen Respekt vor der Mannschaft. Was die für die Menschen tut, weil sie die Leute zum Lachen bringt, ist toll. Ich hoffe, dass die Würchwitzer noch einen Film drehen.“

Peer Forberg aus Dresden brachte es auf den Punkt: „Ich freue mich, dass der Geist der Olsenbande und ihrer Filme wieder aufgegriffen wird. Man spürt die Liebe zum Detail, die Liebe zur Heimat. Es ist eine liebevolle Darstellung, aber keine Kopie der eigentlichen Olsenbande. (mz)

Der Film läuft am 27. Dezember im Zeitzer Brühl-Kino und am 17. Januar 2016 um 14.30 Uhr im Domstadt-Kino Merseburg.

Aus Schkopau angereist: Mitglieder einer Pfadfindergruppe schwenken dänische Fähnchen.
Aus Schkopau angereist: Mitglieder einer Pfadfindergruppe schwenken dänische Fähnchen.
Marco Junghans Lizenz
Was fürs Auge: Tänzerinnen der Tanzfabrik Lucka.
Was fürs Auge: Tänzerinnen der Tanzfabrik Lucka.
Marco Junghans Lizenz