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Orthopädie-Handwerk Orthopädie-Handwerk: Meisterhaft zum Meister

Von Yvette Meinhardt 12.09.2003, 17:19

Weißenfels/MZ. - Mit dem Abitur in der Tasche fing er in der Großen Kalandstraße an. "Ich war damals öfter in Weißenfels, und eigentlich sollte Andreas einen großen Teil der Lehre in Weißenfels machen. Das hat sich zerschlagen, so ist er dreieinhalb Jahre zwischen Weißenfels und Gera gependelt", erinnert sich Sorella Petters. Schon damals zeigte sich sein Talent. "Die meisten sind entweder in der Theorie oder in der Praxis gut. Andreas ist da ohne Frage eine Ausnahme", lobt die Chefin ihren Schützling und spricht von einem "grandiosen Gesellenstück". Er war damit Sieger der Handwerkskammer in Thüringen.

Vor allem die Konstanz der hervorragenden Leistungen gaben den Ausschlag, dass die Firma ihn gleich nach der Lehre auf Meisterschule schickte. Nach Feierabend saß er nun über mehrere Monate freitags und sonnabends in der Zeitzer Volkshochschule auf der Bank, holte sich theoretisches Rüstzeug in Betriebswirtschaft, Recht und Rechnungswesen. Parallel dazu stieg seine Verantwortung in der Firma. In Leipzig übernahm er eine Filiale der Firma Petters in eigener Regie, war von nun an für Kundenbetreuung, Maßanfertigung und finanzielle Bereiche verantwortlich. Im September letzten Jahres begann die eigentliche Meisterschule als Vollzeitunterricht. Sein Meisterstück - eine komplizierte orthopädische Schuhversorgung für einen Schlaganfall-Patienten - gefiel den kritischen Augen der Prüfungskommission. Die Chefin ist nicht weniger stolz.

Sorella Petters ist gerade mal 13 Jahre älter, und man merkt, dass sie ein Herz für junge Leute hat. So gab sie auch einer jungen Mutter eine Chance als Lehrling. "In der Firma herrscht ein gutes Betriebsklima. Ich habe meine eigene Werkstatt, kann vollkommen selbstständig arbeiten und möchte noch lange bei Petters bleiben", sagt der frisch gebackene Meister. Er pendelt jetzt wieder zwischen Weißenfels und Leipzig, nimmt sich neben seinem Beruf noch Zeit für Ju-Juitsu.