Nonnewitzer Urgestein Nonnewitzer Urgestein: Quintett entsteigt der Rumpelkammer
Nonnewitz/MZ. - 1968 wurden die "Rumpelsänger geboren", nach einigem Auf und Nieder gehörten sie von 1975 bis zur Wende fest ins Programm. Danach verstreute es sie in alle Winde, nach Sachsen, Thüringen und Bayern.
"Zur 50. Saison hatte ich die Idee, noch einmal alle zusammenzutrommeln", erzählt Klotz. Der 70-Jährige stellte ein Quintett in Frack und Zylinder zusammen. Auch wenn rein musikalisch nicht jeder Ton sitzt, überwiegt die Freude des Publikums über das Wiedersehen. Und die Gassenhauer wie "Lotto Millionär", "Goethe war gut" und "Wir sind alle Blanca" passen damals wie heute ins Programm. Zu DDR-Zeiten seien die "Rumpelsänger" häufig mit dem Staat kollidiert, mussten schließlich ihr Programm beim Kulturbund einreichen und erhielten es mit angeordneten "Korrekturen" zurück.
Die weiteste Anreise nach Nonnewitz hatte Klaus Hellriegel. Der 63-Jährige lebt heute in Bayern. "Nach der Wende bin ich weggegangen und freue mich zum Fasching in der alten Heimat zu sein", sagt er. Tochter Karin Tamaske und ihre Freundin Petra Böhme wuchsen sozusagen in den Karneval hinein. "Ich war schon als Elfjährige dabei, bin anfangs einfach mitgegangen, war dann in der Prinzengarde und schließlich bei den Rumpelsängern", plaudert Petra Böhme. Sie lebt heute in Gera und leitet dort eine Schule. "Karneval hat für mich nur in Nonnewitz eine Rolle gespielt. Ich bin überrascht, wie viele junge Leute mit welch tollem Engagement dabei sind", sagt sie. Ein Wiedersehen im nächsten Jahr? "Nein auf keinen Fall, das überlassen wir lieber den jungen Leuten", sagt Petra Böhme. Doch vielleicht finden sich ja ein paar junge "Rumpelsänger" in Nonnewitz?