Noch kein Ausweichquartier gefunden Noch kein Ausweichquartier gefunden: Wohin mit den Kindern?

Kretzschau - Das Wohl der Kinder erregt zur Zeit die Gemüter in Kretzschau. Genauer gesagt, deren Verbleib während des Umbaus und der Sanierung der Kindertagesstätte, die voraussichtlich ab kommenden Herbst rund ein- bis anderthalb Jahre dauern soll. In dieser Zeit soll für rund 940.000 Euro das Gebäude komplett entkernt, mit einer energetischen Wärmedämmung versehen und verschönert werden. Allein, eine zwischenzeitliche Unterbringung ist noch nicht gefunden worden.
Uwe Kraneis (parteilos), Bürgermeister der zuständigen Verbandsgemeinde (VG) Droyßiger-Zeitzer Forst, favorisiert ganz klar die nahegelegene Grundschule. „Da haben wir ausreichend Platz für die Kinder. Und außerdem können die dort problemlos ihr angestammtes Außengelände und die Turnhalle mitbenutzen“, so der VG-Chef. Das allerdings ruft die Schulleiterin Ute Pöhlitz auf den Plan. „Das würde aber nicht den Bestimmungen zum Beispiel des Brandschutzes entsprechen. Außerdem befürchte ich, dass wir Probleme bekommen werden, weiterhin einen geordneten Unterricht durchzuführen.“
Pöhlitz hat Sorgen, dass die kleinen Mädchen und Jungen zu viel Lärm verursachen
Pöhlitz hat Sorgen, dass die kleinen Mädchen und Jungen zu viel Lärm verursachen könnten. Deswegen hatte sie Kraneis einen Vorschlag zur Güte unterbreitet. Die knapp 30 Vorschulkinder dürfen gern in die Schule kommen, für die beiden anderen Gruppen mit den Kleineren müsste aber eine andere Lösung gefunden werden. So eine könnte zum Beispiel das Sportlerheim des SV Kretzschau sein, entsprechende erste Gespräche hat die örtliche Bürgermeisterin Anemone Just (CDU) auch schon mit dem Vereinsvorstand geführt und positive Signale erhalten.
„Ich denke auch, dass es die bessere Lösung ist, als alle Kinder in die Schule zu stecken. Man muss auch an die Grundschüler denken“, meint Just. „Wir werden diesen Vorschlag jetzt in der Verwaltung prüfen. Aber auch, ob es möglich ist, die Kinder auf die anderen Einrichtungen in der Verbandsgemeinde zu verteilen“, ist Kraneis dem Vorschlag aus Kretzschau generell nicht abgeneigt.
Unterbringung der Mädchen und Jungen in der nahegelegenen Grundschule?
„Auch wenn ich mich Frage, warum das vergangenes Jahr in Droßdorf auch möglich war“, spricht er eine ähnliche Übergangslösung bei der einjährigen Sanierung der dortigen Kindertagesstätte und die Unterbringung der Mädchen und Jungen in der nahegelegenen Grundschule an. „Davon geht doch das Abendland nicht unter. Es ist doch nur für einen begrenzten Zeitraum“, so Kraneis. Er hält die Lösung mit der vollen Zahl in der Grundschule generell für die beste.
Keine Lösung wäre es dagegen gewesen, alle 60 Kinder jeden Tag nach Wetterzeube in die dort leerstehende Schule zu fahren oder in der Jugendherberge am Kretzschauer See unterzubringen. „Das hätte uns für die Bus- oder Mietkosten jeweils einen Betrag in sechsstelligem Bereich gekostet“, meint der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. (mz)