Neumarkt 1 in Zeitz Neumarkt 1 in Zeitz: Der erste Mieter zieht ein

Zeitz - Ein vorfristiges Geschenk zu Weihnachten - das historische Haus am Zeitzer Neumarkt 1 ist frisch saniert und ist fürwahr ein echtes Schmuckstück geworden. Davon konnten sich am Dienstag zahlreiche Gäste zum Tag der offenen Tür überzeugen. Aus einer vom Einsturz gefährdeten Ruine entstand ein modernes Wohn- und Geschäftshaus mit drei Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von 218 Quadratmetern. Die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Zeitz investierte rund 800 000 Euro, davon wurden rund 500 000 Euro aus Städtebaumitteln gefördert.
Spuren verschiedener Epochen
Schaut man genau hin, so entdeckt man bauliche Spuren verschiedener Epochen in der Nummer 1 am Neumarkt. So stammen die Grundmauern schon aus dem Mittelalter. „Der letzte große Umbau erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts und prägte vor allem die klassizistische Fassade. Diese Außenansicht haben wir komplett erhalten oder adäquat nachempfunden“, erklärt Jan Poser. Der Ingenieur aus Kayna hat die komplexen Planungen für die Sanierung übernommen und während seiner Arbeit an dem Haus Gefallen gefunden. So ist er der erste Mieter und eröffnet am 1. Januar sein 43 Quadratmeter großes Ingenieurbüro im Erdgeschoss.
Die ersten Möbel sind bereits da und der neue Arbeitsplatz steht bereits. „Das Haus befindet sich in einer Top-Lage am Neumarkt, es gibt Parkplätze direkt vor und hinter dem Haus und für mich kurze Wege zu den Ämtern im Rathaus“, begründet der Ingenieur seine Entscheidung. Die Leiterin der Abteilung Wohnungswirtschaft, Kerstin Hubeny, hört dies gern. „Auch die drei Wohnungen sind zum 1. Februar schon vermietet“, sagt die Mitarbeiterin der WBG. Es sei bereits das siebente Haus direkt am Neumarkt, welches die Wohnungsbaugesellschaft gekauft und saniert hat.
Komplett verändert
Mit staunenden Augen läuft Lothar Röhler durch das Haus. „Ich bin auf dem Wasserberg geboren und kenne noch den alten Bäcker hier im Haus“, sagt der rüstige Senior. Doch er erkennt nichts mehr. Das Innenleben des Hauses hat sich komplett verändert. Auch Rosemarie Kreil freut sich über die gelungene Sanierung. „Ich bin oft vorbeigekommen und habe den Baufortschritt beobachtet. Ich begrüße es sehr, dass das alte Haus erhalten und saniert wurde“, sagt sie. Historische Details wie Gauben wurden wieder aufgebaut, die Mauer zur Luthergasse besteht aus alten Sandsteinen, und im Keller ist ein riesiges Tonnengewölbe - leider der Öffentlichkeit nicht zugängig. Unterdessen wird der Hof mit Parkplätzen und Garten gestaltet. (mz)