Museum im Burgenlandkreis Neue Schätze für die Moritzburg in Zeitz
Das Zeitzer Schlossmuseum hat jetzt von seiner Fördergesellschaft einen historischen Stubenwagen und eine zeitgenössische Plastik geschenkt bekommen. Wie das möglich wurde.
Zeitz/MZ. - Das Zeitzer Museum Schloss Moritzburg ist um zwei Sammelstücke reicher. Dabei handelt es sich um einen historischen Stubenwagen aus der Biedermeierzeit, der künftig einen Ehrenplatz im neu eröffneten Schaudepot des Deutschen Kinderwagenmuseums erhalten wird. Das zweite Stück – zeitgenössische Kunst von Alexander Schellbach aus Leipzig – ist eine Plastik, die den Titel „Nostalgie“ trägt. Sie war bereits in Schellbachs Sonderausstellung „Game Over“ im vergangenen Jahr in Schloss Moritzburg zu sehen. „In der Plastik ,Nostalgie’ werden keramische Abdrücke gefundener Motorenfragmente mit originalen Maschinenbauteilen aus Stahl collagiert. Es ist eine plastische Collage“, erklärte Roland Rittig am Freitagvormittag. Die Elemente Stahl und Keramik würden in ihr in einen „fiktionalen Zusammenhang“ gebracht.
Rittig ist der scheidende Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung von Schloss Moritzburg in Zeitz, die es nun 25 Jahre gibt. Ihr war der Ankauf der beiden Schätze mit Hilfe von Unterstützern – das sind die Rotary Clubs in Zeitz und Detmold, die Sparkasse Burgenlandkreis und Privatpersonen – gelungen. Zur Plastik und zum Künstler sagte Rittig: „Alexander Schellbach fabriziert mehr als nur pittoreske, wehmütige Reminiszenzen an eine vergangene Industriekultur.“ Er schaffe Sinnbilder für das Mysterium des Verlustes ehemaliger Werte. Die Plastik geht laut Museumsleiterin Kristin Otto zunächst einmal in den Bestand des Hauses über und werde für die Nachwelt aufbewahrt. Wie und wo sie der Öffentlichkeit gezeigt werden könne, darüber solle beraten werden.
Der Stubenwagen war laut Otto dem Museum aus einem privaten Nachlass angeboten worden. Das Stück sei einzigartig, wunderbar erhalten und aus edlem Holz, vor allem aus Kirschholz, gefertigt. Kristin Otto vermute, dass er aus der späteren Biedermeierzeit stamme. Für sie besonders seien die erhaltenen und filigranen Verdeckstangen. Über den Ankaufspreis der beiden Stücke wurde Stillschweigen bewahrt. Er sei beträchtlich gewesen, hieß es zur Übergabe am Freitag.