Nahverkehr im Burgenlandkreis Nahverkehr im Burgenlandkreis: Gesellschafter wollen einen zweiten Chef
Zeitz/MZ - Die Personenverkehrsgesellschaft (PVG) Burgenlandkreis, mit dem Hauptsitz in Weißenfels, soll einen zweiten Geschäftsführer erhalten. Darauf hat sich die Gesellschafterversammlung am Donnerstag verständigt. Das geht aus einer Pressemitteilung von Landrat Harri Reiche (parteilos) hervor, der Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist. Die PVG ist eine hundertprozentige Tochter des Kreises.
Nach der Fusion der Personenverkehrsgesellschaft Naumburg und der Regionalverkehrsgesellschaft Weißenfels vor knapp zwei Jahren war zunächst als alleiniger Geschäftsführer Erich Engel berufen worden. Die Geschäftsführer der Vorgängerunternehmen standen nicht zur Verfügung. Lutz Däumler (PVG) und Ekkart Günther (RVG) waren von sich aus ausgeschieden beziehungsweise hatten andere Posten in der Wirtschaft übernommen. Günther ist derzeit Chef der Stadtwerke Weißenfels.
Zu viele Aufgaben
Nach nunmehr 20 Monaten seit der Fusion am Jahresanfang 2012 mussten die Gesellschafter laut Reiche feststellen, dass es nicht erfolgversprechend möglich sei, weiter mit nur einem Geschäftsführer zu arbeiten. Reiche führt die veränderten Umstände am Markt ebenso an wie die Größe des Unternehmens und die von ihm wahrgenommene Betriebsführerschaft bei der Kreisstraßenmeisterei. Auch die Mitgliedschaft im Mitteldeutschen Verkehrsverbund brauche entsprechende Leitungskraft, argumentiert Reiche. Hinzu komme, dass sich der Betriebsrat des Unternehmens „nicht ausreichend kooperativ zeigt, indem er nicht vertretbare, teilweise übertarifliche Forderungen stellt“, so Reiche. Vom Betriebsrat war gestern allerdings niemand für einen Kommentar dazu zu erreichen. Der Vorsitzende befindet sich im Urlaub, sein Stellvertreter war zum Zeitpunkt der Anfrage auf Bustour und einen versprochenen Rückruf bei der MZ gab es nicht.
Aufgaben verteilen
Mit einem weiteren Geschäftsführer, so die Schlussfolgerung der Gesellschafterversammlung, soll es laut der Pressemitteilung eine bessere und effektivere Aufgabenaufteilung innerhalb der Geschäftsführung geben. Die Stelle werde jetzt ausgeschrieben, so Reiche. Bei der Vorbereitung der Fusion sei man ohnehin von zwei Geschäftsführern ausgegangen. Der derzeit alleinige Chef Engel wollte zu dem Vorgang nichts sagen. „Das ist eine Entscheidung der Gesellschafter, die ich nicht zu kommentiere habe. Ich habe einen Job zu erledigen“, sagte er auf Nachfrage der MZ.