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MZ im Gespräch mit Lutz Däumler und Matthias Neumann MZ im Gespräch mit Lutz Däumler und Matthias Neumann: Ab August gilt ein Ticket in Bus, Zug und Straßenbahn

01.07.2004, 16:28

Zeitz/MZ. - Welchen Vorteil bringt der MDV den Nutzern von Bus, Bahn & Co.?

Däumler: Wer im Bereich des Verbundes mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, der benötigt dafür nur noch ein Ticket. Es hat sowohl im Bus, als auch in Zug und Bahn seine Gültigkeit. Man kann also durchaus Zeit und Aufwand sparen, weil man eben nur einen Fahrschein benötigt. Den gibt es auf dem Bahnhof oder in den Omnibussen.

Was ändert sich im Preissystem?

Däumler: Bisher waren es die Kunden gewohnt, zum Beispiel im Bus für gefahrene Kilometer zu bezahlen. Ab 1. August regeln sich die Fahrpreise nach Tarifzonen, dazu ist das Verkehrsgebiet des MDV aufgeteilt. Je mehr Tarifzonen durchfahren werden, desto höher das zu entrichtende Entgelt, desto länger behält das Ticket aber auch seine Gültigkeit.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Däumler: Natürlich. Wenn man beispielsweise von Zeitz nach Leipzig fährt, dann passiert man fünf Tarifzonen. Dafür muss ein Erwachsener für einen Einzelfahrschein 5,50 Euro bezahlen. Das Ticket hat in diesem Fall ab Entwertung eine Gültigkeit von drei Stunden. Der Reisende kann zum Beispiel in Zeitz per Bus zum Zug fahren, dann per Bahn nach Leipzig und zu guter Letzt in der Messestadt noch die Straßenbahn nutzen - mit nur einem Ticket und zu einem Preis.

Sind die Preise für die Tarifzonen gleich?

Neumann: Im Grunde ja, die erste Tarifzone kostet beim Einzelfahrschein für einen Erwachsenen 1,60 Euro. Eigene Tarife gibt es in den Stadtverkehren. In Zeitz kostet eine Einzelfahrt 1,10 Euro. Wer die Stadt verlässt, zahlt in der ersten Zone eben 1,60 Euro. Für besonders kurze Strecken, sie liegen etwa bei vier bis sechs Kilometern, gibt es einen Kurzstreckentarif.

Was ist Ziel des Verkehrsverbundes?

Neumann: Ganz klar wollen wir versuchen, mehr Menschen dazu zu bewegen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Und die Erfahrungen sind bisher positiv. Das heißt, wir haben teilweise einen zwei- bis dreiprozentigen Gewinn an Fahrgästen. Und das bei Bevölkerungsrückgang.

Däumler: Nun, wir speziell zielen darauf ab, eben bei sinkender Bevölkerungszahl die Zahl der Passagiere zu halten. Wir wissen, dass es im Burgenlandkreis eine Reihe von Pendlern gibt, die regelmäßig nach Halle oder Leipzig fahren. Wenn wir einen Teil von ihnen gewinnen könnten, mit dem öffentlichen Personenverkehr zu fahren, wäre das toll. In vielen Fällen würde sich aus meiner Sicht ein Monats-Ticket im Abonnement anbieten.

Sind Burgenlandkreis und Weißenfels ein Gewinn für den MDV?

Neumann: Davon bin ich überzeugt. Beide Kreise bringen touristisch interessante Gebiete in den Verbund ein. Das könnte sich durchaus positiv auf die Fahrgastzahlen auswirken.

Tritt mit Beitritt ein neuer Fahrplan in Kraft?

Däumler: Nein, da richten wir uns nach dem Schülerverkehr. Deshalb gibt es den Fahrplanwechsel erst am 15. August.

Wie kommen die Bürger an weitere Informationen über den Mitteldeutschen Verkehrsverbund?

Neumann: Das geht über unser Service-Telefon 0341 / 8684334. Da kann man Informationen abrufen, aber auch Material zum Lesen bestellen. Im August ist ein Info-Mobil im Burgenlandkreis präsent. Wann und wo, darüber werden wir rechtzeitig informieren.