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Müll fährt kurzzeitig auf holprigen Wegen

Von Matthias Scheffler 09.03.2006, 16:58

Reuden/MZ. - Am Montag traf bei der MZ ein Leserbrief von Anwohnern aus der Poststraße ein. Ihr Müll würde ab jetzt nicht mehr direkt vor der Haustür entsorgt. Die Kübel müssten künftig auf einen mehrere hundert Meter entfernten Stellplatz an die B 2. Die Information des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (Zaw) nenne als Grund den Wegfall einer Wendemöglichkeit, die in der engen Straße unbedingt nötig ist. Sonst können die Fahrzeuge der Entsorgungsgesellschaft Sachsen-Anhalt Süd (Egsas) nicht drehen und gefahrlos auf die B 2 zurückfahren. "Schon immer gab es eine Wendemöglichkeit und daran hat sich nichts geändert", meint MZ-Leserin Ingrid Dix.

De facto sieht es etwas anders aus. Bisher wendeten Lkw der Egsas auf einem Grundstück, das aber seit einigen Monaten der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) gehört. Diese hat auf dem Stück Land Bäume gepflanzt. Und wo Bäume wachsen, können keine Lkw wenden. Also manövrierten die Fahrer der Egsas abwechselnd auf einem dortigen Gewerbegrundstück und einer privaten Einfahrt.

Rechtlich war dies von Anfang an bedenklich. Hinzu kamen die Schäden, die tonnenschwere Fahrzeuge mit ihren groben Reifen besonders auf weichem Boden anrichten. Im Februar hatten die Betroffenen genug gesehen und untersagten der Egsas das Befahren ihrer Grundstücke. Somit mussten das Ordnungsamt, der Zaw und die Egsas über eine neue Lösung beraten. Diese zog mit dem Stellplatz an der B 2 massive Belastungen für die Bewohner der Poststraße nach sich. Eine niedrigere Monatsgebühr stünde dafür nur dem Gewerbetreibenden zu. Alle anderen Häuser sind maximal 200 Meter von dem neuen Stellplatz entfernt. Genau so weit, wie es die Satzung des Zaw erlaubt.

Am Donnerstag rafften sich alle Beteiligten anlässlich eines erneuten Ortstermins zusammen und suchten nach einem Weg aus dem Schlamassel. Der scheint jetzt gefunden. Die Fahrzeuge der Egsas drehen - nun allerdings mit Einverständnis des Unternehmers - ihre Runden auf der altbewährten Gewerbeeinfahrt.