MDR-Fernsehen MDR-Fernsehen: Zeitz als historischer Drehort

Zeitz/MZ - Hin und her wuselnde Leute und eine hektische, teils angespannte Stimmung findet man seit Montag an verschiedenen Orten in Zeitz und Umgebung. Grund dafür ist ein Filmteam des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), das drei von insgesamt fünf neuen Filmen für die Serie „Geschichte Mitteldeutschlands“ in der Stadt dreht. Für die mittlerweile 16. Staffel fiel die Wahl des Drehortes der Saxonia Entertainment Produktion neben dem Rittergut in Zangenberg und dem Schloss Moritzburg Zeitz auch auf die Zetti-Villa an der Donaliesstraße/Schaedestraße.
Seit nunmehr 16 Jahren läuft im MDR-Fernsehen die Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“, die sich mit historisch-kritischen Zeiten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auseinandersetzt. Anfangs noch im Sommer gedreht und ab Oktober gesendet, wird die Filmreihe nun im Frühjahr produziert und im Sommer im Fernsehen gesendet. Neben geschichtlich relevanten Zeiten wird der Fokus der Sendung mittlerweile immer mehr auf Personenporträts gelegt.
Doch was macht Zeitz gerade für die Filmindustrie so interessant? „Wenn man alte, leerstehende noch nutzbare Gebäude sucht, dann ist die Stadt ideal“, findet Producerin Katrin Thomas. Besonders für historische Aufnahmen, die authentisch wirken sollen, sei Zeitz gut geeignet. Insgesamt viermal wurden verschieden Orte und Häuser der Stadt vom Filmteam besucht, bis man sich am Ende auf die jetzigen geeinigt hatte. Als Auswahlkriterium hierfür war es den Produzenten wichtig, unsanierte und vor allen Dingen nicht zu hell erscheinende Gebäude zu benutzen. „Wir haben uns im Vorfeld auch das alte Volksbad angesehen, das schied aber wegen der weißen Wände aus“, erklärte Thomas. Neben der günstigen Bausubstanz sei aber auch die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) sehr schnell und ohne Probleme abgelaufen. Zeitz als Drehort sei beim MDR schon länger im Gespräch für „Geschichte Mitteldeutschlands“ gewesen, und nun habe man sich endlich dazu entschieden, herzukommen. „Wir werden sicherlich nicht das letzte Mal für einen Filmdreh hier gewesen sein“, sagte Thomas, die sich Zeitz durchaus als zweite Filmstadt neben Görlitz vorstellen könnte.
In den nächsten Tagen bis zum Wochenende werden viele Szenen für die Filme „Elsa Brändström - Engel von Sibirien“ und „Gustav Adolf II von Schweden“ gedreht. Dafür werden im Schloss Moritzburg einige Räume umgestaltet, die als Hospital in Sankt Petersburg während des Ersten Weltkrieges dienen sollen und das Gelände am Wehr an der Haynsburg wird als Friedhof und Lazarett zu Zeiten des 30-jährigen Krieges eine Rolle spielen. Die bereits seit Montag laufenden Dreharbeiten in der Zetti-Villa sind für Szenen zur Folge „Wolfgang Vogel - Anwalt zwischen den Fronten“ entstanden. Die Hauptrolle in diesem Teil der geschichtlichen Fernsehreihe spielt Thomas Rühmann, der aus MDR- Serien bekannt ist. Die Erzählung des Anwaltes Wolfgang Vogel spielt in Berlin und Karl-Marx-Stadt in einem Zeitraum von 1953 bis 1968.
30 Leute aus Bereichen wie Kameratechnik, Kostüm, Regie und Maske sind mit den Schauspielern und Regisseur Pepe Pippig täglich am Set anzutreffen. Und nicht selten gibt es Schaulustige bei einem Zehn-Stunden-Drehtag. „Für einige Szenen kommen noch einmal etwa 30 Statisten aus Mitteldeutschland und Berlin dazu, die unser Filmteam unterstützen“, so Thomas. Bis Anfang April wird jetzt noch an verschiedenen Orten gedreht, bevor danach der sogenannte Rohschnitt angefertigt wird. Zu sehen sein werden die fünf neuen Filmfolgen der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ dann ab August.