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Massenhaft Müll Massenhaft Müll: Bierdeckel und Kippen verschandeln den Goethepark

Von Angelika Andräs 15.02.2019, 05:01
Kronkorken wohin man schaut: Im Goethepark liegen sie massenhaft auf den Wiesen um die Bänke herum.
Kronkorken wohin man schaut: Im Goethepark liegen sie massenhaft auf den Wiesen um die Bänke herum. Angelika Andräs

Zeitz - Nein, auf den Wiesen im Zeitzer Goethepark blüht bisher noch nichts. Was wie eine Fläche voller bunter Tupfen aussieht und in der Sonne bunt leuchtet, das sind Flaschenverschlüsse. Die innerstädtische Parkanlage ist übersät von Kronkorken.

Hunderte, vermutlich Tausende sammeln sich vor allem im Bereich rund um die Bänke. Meist gammeln sie da gemeinsam mit Zigarettenkippen vor sich hin. „Mein Enkel kam mit strahlendem Lächeln und zeigte mir eine Handvoll bunter Kronkorken“, sagt Klaus Schneider, der den Park als Abkürzung benutzt, „seitdem gehe ich mit ihm hier nicht mehr auf den Spielplatz.“

Müllproblem im Goethepark: Kronkorken sind eine Katastrophe für die Umwelt

Gerade Kronkorken und Zigarettenfilter sind eine Umweltkatastrophe. Kronkorken bestehen aus Metall und Kunststoff, wie der Bund Umwelt und Naturschutz deutlich macht. Sie verrotten nicht einfach so und gehören deshalb auch in die Wertstofftonne. Sie machen zusammen mit Zigarettenkippen aber in Parkanlagen bis zu 70 Prozent des Gesamtmülls aus.

Es dauert viele Jahre, bis sie komplett zerfallen sind. Also müssten sie aufgesammelt und entsorgt werden. Viele davon sind aber längst in den Boden eingetreten. „Man müsste Zangen nehmen“, sagt Iris Neumann, die ihrer Freundin manchmal hilft, wenn die im Goethepark beim Spaziergang Müll aufsammelt, „aber die einzeln rauspulen? So weit geht die Liebe zu Ordnung und Sauberkeit dann auch nicht.“

Auch Stadtreinigung kommt gegen die Vermüllung kaum an

Der Goethepark wird einmal wöchentlich, immer montags gereinigt. Papierkörbe werden geleert, Wege gekehrt. „Darüber hinaus finden mehrmals wöchentlich Kontrollen durch die Mitarbeiter des Sachgebietes Sicherheit und Ordnung statt“, erläutert die Zeitzer Pressesprecherin Kathrin Nerling, „die Mitarbeiter kontrollieren dabei beispielsweise, ob Hunde angeleint sind, ob die Hundehalter Beutel für den Hundekot dabei haben.

Wenn offensichtlich Müll außerhalb der Papierkörbe entsorgt wird, werden die Personen aufgefordert dies zu beseitigen.“ Eine große Sammelaktion, um Kronkorken aufzulesen, sei demnächst aber nicht vorgesehen. „Wir können nur stets an die Besucher des Parks appellieren, den selbst gewählten Aufenthaltsort sauber zu halten, Papierkörbe zu nutzen. Hier ist wirklich jeder Parkbesucher in der Pflicht, seinen Müll ordentlich zu entsorgen, dazu gehören auch Bierdeckel und Zigarettenstummel.“

Gesonderte Reinigungsaktionen verursachen zusätzliche Kosten, das Geld stehe dann wiederum für andere Zwecke nicht zur Verfügung. „Wir benötigen also die Mithilfe der Parkbesucher“, sagt Pressesprecherin Kathrin Nerling. (mz)