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Letzter Bäcker in der Stadt

40. Jubiläum für Thomas Walter: Seit vier Jahrzehnten bäckt er Brötchen für die Zeitzer. Lang hat er nicht mehr bis zur Rente. Wie die Zukunft der Bäckerei aussieht.

Von Margit Herrmann Aktualisiert: 27.11.2024, 09:17
2.000 Brötchen werden zurzeit täglich in der Kalkstraße in Zeitz gebacken. Im Jahr 1992 übernahm Thomas Walther die dortige Bäckerei Reichardt. Der Bäckermeister liebt die Wärme in seiner Backstube. Sie ist auch der Grund, warum der heute 59-Jährige diesen Beruf vor vielen Jahrzehnten gewählt hat.
2.000 Brötchen werden zurzeit täglich in der Kalkstraße in Zeitz gebacken. Im Jahr 1992 übernahm Thomas Walther die dortige Bäckerei Reichardt. Der Bäckermeister liebt die Wärme in seiner Backstube. Sie ist auch der Grund, warum der heute 59-Jährige diesen Beruf vor vielen Jahrzehnten gewählt hat. Foto: Margit Herrmann

Zeitz/MZ. - Seit 40 Jahren Bäcker aus Leidenschaft: Jeden Tag schließt Thomas Walther 23.30 Uhr seine Bäckerei in der Kalkstraße in Zeitz auf. Eine angenehme Wärme und der Duft nach Gebackenem empfängt ihn. Für den Bäckermeister beginnt der Arbeitstag kurz vor Mitternacht mit einem frisch gebrühten Kaffee. In der urigen Backstube bereitet er als erstes den Teig für den Kuchen vor – im blütenweißen Shirt mit karierter Kochhose und blauer Schürze. Die ersten Mitarbeiter stoßen 2 Uhr hinzu. Bis 3 Uhr sind alle Kuchen im Ofen. Drei Stunden später ist der erste Kuchen angeschnitten und verströmt seinen unwiderstehlichen Duft im Verkaufsraum, pünktlich zur Öffnungszeit. Dass das Angebot der Bäckerei Walther beliebt ist, sieht man an der Schlange, die oft bis hinaus auf die Kalkstraße reicht – durchschnittlich 300 Kunden am Tag, sagt die Kasse. „Unser Kuchen ist immer vom selben Tag und noch warm, wenn er für die Kunden eingepackt wird“, verrät Thomas Walther. Im kleinen Laden hat sich seit vielen Jahrzehnten kaum etwas geändert. Die Regale, in denen sich Brot und Brötchen präsentieren, gehören noch zu der Ausstattung seines Vorgängers. Vielen Kunden gefällt der Hauch Nostalgie, der ihnen entgegenschwappt, wenn sie die Tür öffnen; ein Stück Kindheit, ein Stück Geborgenheit.